Leitzins bleibt auf Rekordtief
Anja Schuchardt - 22. April 2016
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. EZB-Präsident Mario Draghi betonte, falls notwendig, werde die Notenbank im Rahmen ihres Mandats alle Instrumente im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche einsetzen. Unionspolitiker hatten der Notenbank vorgeworfen, sie enteigne mit Geldflut und Nullzins-Politik die Sparer in Deutschland und fördere über Gebühr die südlichen EU-Schuldenmacher. Die könnten sich auf diese Weise auch noch den dringend notwendigen Reformen entziehen, weil sie einfach billig Geld für ihre verfehlte Schuldenpolitik leihen können. Der EZB-Rat beließ den Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, auf dem Rekordtief von null Prozent. Der Strafzins für Geld, das Finanzinstitute über Nacht bei der Notenbank parken, beträgt weiterhin 0,4 Prozent. Den Plan der Zentralbank, Unternehmensanleihen auch am Primärmarkt zu kaufen, sieht der neue ifo-Präsident Clemens Fuest kritisch. Damit könnten Firmen ihre Risiken auf die EZB verlagern. (dpa)