Koalitionsstreit um blaue Plakette

Anja Schuchardt - 11. April 2016

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat die Pläne für die Einführung einer blauen Plakette für Autos mit geringem Schadstoff-Ausstoß als unausgegoren und mobilitätsfeindlich bezeichnet. „Das Ergebnis wäre ein faktisches Einfahrtverbot für Dieselfahrzeuge“, sagte der CSU-Politiker der „Bild am Sonntag„. Das werde er nicht akzeptieren. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat ihre Pläne verteidigt: Die Entwicklung der Plakette gehe auf eine Forderung aller 16 Bundesländer zurück, inklusive Bayern. Die Länder hätten ihr versichert, „dass auch sie nicht mit dem Holzhammer vorgehen wollen, sondern einen zielgenauen, stufenweisen Ansatz verfolgen“. Jede Stadt oder Gemeinde kann nach den Plänen selbst bestimmen, wann und ob sie derartige Gebiete ausweist. Es soll keine Pflicht dazu geben. Hintergrund des Streits ist ein Beschluss der Umweltminister von Bund und Ländern. Danach sollen Städte für Areale mit besonders schlechter Luft anordnen können, dass nur noch Autos mit blauer Plakette einfahren dürfen – also solche, die wenig Stickoxide ausstoßen. Die Verordnung dazu soll noch dieses Jahr wirksam werden. (dpa)

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