Koalition streitet um Glyphosat-Zulassung

Anja Schuchardt - 17. Mai 2016

Vor der EU-Entscheidung über die Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat bleiben die Fronten innerhalb der Bundesregierung verhärtet. In der Auseinandersetzung über eine mögliche Krebsgefahr durch das Mittel bekräftigte Landwirtschaftsminister Christian Schmidt seine Vorwürfe gegenüber Umweltministerin Barbara Hendricks und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Für ihre «Rolle rückwärts» bei der Zulassungsverlängerung habe er kein Verständnis, sagte Schmidt der «Süddeutschen Zeitung». Die SPD-Minister wollen einer Verlängerung nicht zustimmen. Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Eine jüngste Studie zweier UN-Organisationen sieht dafür allerdings keine Belege. Die EU-Zulassung für den Wirkstoff endet am 30. Juni. Der EU-Ausschuss für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit will voraussichtlich am Donnerstag entscheiden, ob die Zulassung verlängert werden soll oder nicht. In dem Ausschuss sitzen Vertreter der 28 Mitgliedstaaten. (dpa)

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