Jeder zweite Arbeitslose hat Migrationshintergrund

Andreas von Delhaes-Guenther - 18. Juli 2017

In Deutschland haben insgesamt 43,3 Prozent der 2,6 Millionen Arbeitslosen einen Migrationshintergrund. Das geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (Stand Dezember 2016) hervor, die die Zeitung Die Welt veröffentlichte. Als Mensch mit Migrationshintergrund gilt jeder, bei dem mindestens ein Elternteil oder er selbst nicht in Deutschland geboren wurde. Trauriger Spitzenreiter ist das Bundesland Hessen mit 57,7 Prozent. Esa folgen Hamburg (55,7), Bremen (55,1), Nordrhein-Westfalen (51,9), Baden-Württemberg (56,2) und Berlin (51,8). Bayern liegt unter den alten Bundesländern mit 46,6 Prozent ziemlich gut. Alle neuen Bundesländer liegen deutlich vor den alten Bundesländern, schlicht deshalb, weil sie weniger Bürger mit Migrationshintergrund haben. Spitzenreiter ist Mecklenburg-Vorpommern mit nur 12,3 Prozent. Unter den 4,3 Millionen „erwerbsfähigen Leistungsberechtigten“ – darin sind etwa auch Aufstocker enthalten, also sogenannte Hartz-IV-Empfänger, deren Lohn nicht zum Leben reicht – ist der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund noch höher, er liegt bundesweit bei 52,6 Prozent. Laut Statistischem Bundesamt variieren Bildungserfolg und Integration in den Arbeitsmarkt sehr deutlich je nach Herkunftsland. So hatten 88 Prozent der 25 bis 35 Jahre alten Einwanderer mit chinesischen Wurzeln Abitur, aber nur 16 Prozent der aus der Türkei stammenden. (Welt/dpa)

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