IOC: Russisches Staatsdoping bestrafen

Andreas von Delhaes-Guenther - 16. September 2017

IOC-Präsident Thomas Bach will rechtzeitig vor den Winterspielen in Südkorea im Februar die nötigen Maßnahmen im russischen Dopingskandal ergreifen. Das machte Bach bei der IOC-Vollversammlung in der peruanischen Hauptstadt Lima klar. „Es kann nicht sein, dass die Winterspiele von einem andauernden Verfahren bezüglich Russland überschattet werden“, sagte Bach. Es sei offensichtlich, dass während der Winterspiele im russischen Sotschi 2014 das Anti-Doping-System manipuliert worden sei. „Die Manipulation konnte nicht eine einzelne Person bewerkstelligen“, sagte Bach, der sich nicht auf die Art möglicher Strafen festlegen wollte. Führende nationale Anti-Doping-Agenturen forderten den kompletten Ausschluss des olympischen Komitees Russlands von den nächsten Winterspielen. Vor den Rio-Spielen hatte auch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA dem IOC empfohlen, Russland komplett auszuschließen. Das IOC entschied sich für eine Einzelfallprüfung, so dass etwa 280 russische Sportler starteten. Dafür werden das IOC und Bach persönlich bis heute kritisiert. Und der McLaren-Report des IOC kam zu dem Schluss, dass zwischen 2011 und 2015 mehr als 1000 russische Sportler in ein staatlich gedecktes Dopingsystem verstrickt waren. (dpa)

 

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