Hungersnot im Südsudan

Andreas von Delhaes-Guenther - 20. Februar 2017

Im Norden des Südsudan herrscht nach Angaben der Vereinten Nationen eine verheerende Hungersnot. Rund 100.000 Einwohner seien in akuter Lebensgefahr, erklärten die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das UN-Welternährungsprogramm. Weitere eine Million Menschen steht demnach kurz vor einer Hungersnot. Landesweit benötigten insgesamt 4,9 Millionen Einwohner – 40 Prozent der Bevölkerung – dringend Nahrungsmittel. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden“, sagte der Leiter der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation im Südsudan, Serge Tissot. Der seit 2013 wütende Bürgerkrieg habe die Landwirtschaft und damit die wichtigste Lebensgrundlage der Menschen zerstört. Viele Familien hätten alle Reserven aufgebraucht und müssten von den Pflanzen und Fischen leben, die sie gerade finden und fangen könnten. Mehr als eine Million Kinder leide unter einer akuten Mangelernährung. Zehntausende Menschen wurden in dem Krieg getötet, mindestens 3,4 Millionen Einwohner aus ihrem Zuhause vertrieben. Es ist demnach die größte Flüchtlingskrise Afrikas, nach Syrien und Afghanistan die drittgrößte weltweit. (dpa)

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