Hollande tritt nicht mehr an

Anja Schuchardt - 3. Dezember 2016

Frankreichs Präsident François Hollande hat auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Der politisch angeschlagene und unbeliebte Sozialist räumte ein, dass er im eigenen Lager keinen breiten Rückhalt habe. Die Opposition wertete die Ankündigung als Eingeständnis des Scheiterns, Politiker des linken Spektrums sprachen dagegen von einer würdigen Entscheidung im Interesse des Landes. Hollandes Sozialisten müssen sich nun neu sortieren. Der Druck ist groß, in Umfragen liegen Fillon und die Rechtspopulistin Marine Le Pen von der Front National deutlich vorn. Deutschlands wichtigster EU-Partner wählt seinen neuen Staatschef voraussichtlich in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai kommenden Jahres. Hollande hatte im Élysée-Palast viele Rückschläge wegzustecken. In seine Amtszeit seit 2012 fallen drei schwere Terroranschläge, Streiks, Proteste und gescheiterte Reformen. Das Land kommt wirtschaftlich nicht richtig in Schwung, die Arbeitslosenquote liegt bei rund 10 Prozent. (dpa)

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