Geringes Bildungsniveau der Flüchtlinge

Andreas von Delhaes-Guenther - 20. Juli 2016

Viele der in die Bundesrepublik gekommenen Flüchtlinge sind nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) schwer auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln: Von den 297.000 Ende Juni als arbeitssuchend gemeldeten Flüchtlingen haben 25,8 Prozent Abitur. 73,9 Prozent hätten keine Berufsausbildung. 57,9 Prozent kämen lediglich für Hilfstätigkeiten infrage, vier Prozent seien für Expertentätigkeiten geeignet. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der BA, den die Bild-Zeitung zitiert. Jeder zweite Flüchtling, der nach Deutschland kommt, ist laut Bundesagentur für Arbeit nur für Hilfsjobs geeignet. Knapp drei Viertel der arbeitssuchenden Migranten haben demnach keine Ausbildung. Vor diesem Hintergrund stimmen die meisten Experten überein, dass es Jahre dauern wird, bis ein Großteil der Flüchtlinge im deutschen Arbeitsmarkt angekommen sein wird.

Die BA erwähnt einen Fakt nicht: Bei den Abiturienten ist zu berücksichtigen, dass viele der Länder, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen, kein Abiturniveau haben, das in Deutschland anerkannt wird. Daher müssen viele von ihnen in eine Nachqualifizierung. Schon seit einigen Monaten stimmen die meisten Experten überein, dass es Jahre dauern wird, bis ein Teil der Flüchtlinge im deutschen Arbeitsmarkt angekommen sein wird. Wie groß dieser Anteil sein wird, darüber gehen die Expertenmeinungen auseinander.

Eine Anfang Juli veröffentlichte Erhebung hatte bereits ergeben, dass Deutschlands größte Unternehmen bislang kaum Flüchtlinge eingestellt hatten. Die 30 größten Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) hatten gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung angegeben, nur 54 Flüchtlinge eingestellt zu haben. Allein 50 davon arbeiteten für die Deutsche Post.

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