Gastspiele von Chinas U20 gestoppt

Andreas von Delhaes-Guenther - 24. November 2017

Wegen anhaltender Tibet-Proteste hat China die (bezahlte) Gastspielreise seiner U20-Auswahl durch die deutsche Fußball-Provinz in Abstimmung mit dem Deutschen Fußball-Bund für das Jahr 2017 ausgesetzt. Freundschaftsspiele gegen FSV Frankfurt, TSG Hoffenheim II und Wormatia Worms wurden auf 2018 verschoben. Der chinesische Fußballverband sieht in den Protesten von Tibet-Aktivisten während des ersten Freundschaftsspieles beim TSV Schott Mainz „Störungen durch nicht sportliche Elemente“. „Meinungsfreiheit gilt auf dem Fußballplatz und neben den vier Eckfahnen“, erklärte dagegen DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die Verschiebung sei ein „fauler Kompromiss“, kritisierte die Tibet Initiative Deutschland und forderte eine klare Haltung und eine Stellungnahme der Bundesregierung. „Deutschland muss klar machen, dass hierzulande Menschenrechte unverhandelbar sind.“ Der Hintergrund: Tibet ist seit 1950 von China besetzt und wird brutal unterdrückt. Die Tibet-Fahne ist im Reich der Mitte verboten, weil sie den Unabhängigkeitskampf der Tibeter symbolisiert. Die kommunistische Führung in Peking sieht Tibet als festen Teil der Volksrepublik an. (dpa)

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