EZB halbiert Anleihenkäufe

Andreas von Delhaes-Guenther - 27. Oktober 2017

Europas Währungshüter läuten den Einstieg in den Ausstieg aus ihrer milliardenschweren Geldschwemme ein. Die Notenbank setzt ihre vor allem in Deutschland umstrittenen Wertpapierkäufe im kommenden Jahr zwar fort, halbiert aber das Volumen. Das teilte die Notenbank in Frankfurt im Anschluss an eine Sitzung des EZB-Rates mit. Von Januar 2018 an wollen die Währungshüter monatlich Staatsanleihen und andere Wertpapiere für 30 Milliarden Euro kaufen. Das Programm soll bis mindestens Ende September 2018 laufen und damit neun Monate länger als bislang geplant – bis dann veranschlagtes Volumen: 2,55 Billionen Euro. Bis Ende Dezember 2017 steckt die EZB monatlich noch 60 Milliarden Euro in Anleihenkäufe. Sparer müssen sich vorerst also weiter mit Minizinsen begnügen. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung auf eine Normalisierung, aber der Abbau müsste schneller erfolgen“, befand Ifo-Präsident Clemens Fuest. Mit viel billigem Geld versuchen die Währungshüter seit Jahren, der Konjunktur auf die Sprünge zu helfen und die Teuerung anzuheizen. (dpa)

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