EU widerspricht Erdogan

Thomas Röll - 26. Juli 2016

Die EU hat die Vorwürfe des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zurückgewiesen, Vereinbarungen in der Flüchtlingskrise nicht eingehalten zu haben. Rund 740 Millionen Euro an Hilfsgeldern seien bereits freigegeben, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Bis Ende des Monats werde die Summe um 1,4 Milliarden Euro auf rund 2,15 Milliarden Euro steigen. Dass die EU mit ihren Zahlungen zurückliege, sei „schlichtweg nicht wahr“, sagte der Sprecher. Das Geld gehe direkt an Flüchtlinge und Hilfsorganisationen, nicht an die Türkei oder deren Regierung. Erdogan hatte der EU in einem ARD-Interview vorgeworfen, sie habe in der Flüchtlingspolitik ihr Wort gebrochen. „Die europäischen Regierenden sind nicht aufrichtig“, sagte der islamisch-konservative Politiker. So habe die EU der Türkei drei Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen zugesagt. Bisher seien jedoch nur symbolische Summen eingetroffen. Konkret sprach Erdogan von ein bis zwei Millionen Euro. (dpa)

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