EU dominiert Frankreichs Wahlkampf

Anja Schuchardt - 5. April 2017

Die Frage eines möglichen EU-Austritts polarisiert den französischen Präsidentenwahlkampf. Neben der Rechtspopulistin Marine Le Pen griffen bei einer TV-Debatte weitere Bewerber von links und rechts die Europäische Union scharf an. Sie wollen eine radikale Umgestaltung oder den Ausstieg aus der Gemeinschaft. Der als Favorit gehandelte Sozialliberale Emmanuel Macron und der Konservative François Fillon verteidigten dagegen die EU-Mitgliedschaft. Der fast vierstündige Schlagabtausch aller elf Präsidentschaftskandidaten verdeutlichte die tiefen Gräben in der Europa-Frage. Ein großer Teil der Politiker trat stark EU-kritisch auf – allen voran Front-National-Chefin Le Pen, die im Fall eines Wahlsiegs ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft ansetzen will. Nach Angaben des Instituts Elabe hielten 25 Prozent der befragten Zuschauer den Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon für den überzeugendsten Kandidaten, vor Macron (21 Prozent) und Fillon (15 Prozent). (dpa)

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