Eskalation in Charlottesville
Andreas von Delhaes-Guenther - 13. August 2017
Eine Kundgebung von tausenden Rechtsextremisten ist in den USA blutig eskaliert. Anlass der Demonstration war ein Stadtratsbeschluss, eine Statue des Konföderierten-Generals Robert E. Lee aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) zu entfernen. Laut Polizei starb eine 32-Jährige, als ein Fahrzeug in Charlottesville vermutlich absichtlich in Gegendemonstranten raste und an einer Kreuzung zwei Autos rammte. Der Fahrer, ein 20-jähriger mutmaßlicher Rechtsextremist aus Ohio, wurde festgenommen. Zuvor hatten sich Kundgebungsteilnehmer Schlägereien mit Gegendemonstranten geliefert. Insgesamt wurden in Charlottesville 35 Menschen verletzt, 19 davon bei dem Autovorfall – fünf von ihnen in kritischem Zustand und vier weitere schwer verletzt. US-Präsident Donald Trump wurde für seine Reaktion auf die Gewalt am Sonntag heftig kritisiert – auch aus der eigenen Partei. Trump verurteilte zwar die „ungeheuerliche Gewalt“, erwähnte dabei die Kundgebung der Rechtsextremen aber nicht direkt. Dafür hagelte es heftige Kritik. „Mr. President – wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weiße Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus“, schrieb der republikanische Senator Cory Gardner. Der demokratische Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, erklärte den Notstand und richtete eine äußerst scharf formulierte Botschaft an die Rechtsextremisten. „Ihr seid hier nicht willkommen“, sagte er auf einer Pressekonferenz. „Geht nach Hause. Nehmt euren Hass und eure Vorurteile mit. Es gibt hier keinen Platz für euch, und es gibt keinen Platz für euch in Amerika.“ (dpa)