Endlich Frieden in Kolumbien

Andreas von Delhaes-Guenther - 25. August 2016

Über 50 Jahre der Gefechte, Folter und Vertreibung in Kolumbien gehen zu Ende. Auf Kuba haben sich die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation Farc auf einen Friedensvertrag geeinigt. Damit wird der älteste Konflikt Lateinamerikas beigelegt. In den Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs kamen seit den 1960er Jahren über 220.000 Menschen ums Leben. „Der Krieg ist vorbei“, sagte der Chefunterhändler der Regierung, Humberto de la Calle. Die linken Rebellen wollen ihre Waffen abgeben und künftig als politische Partei für ihre Ziele eintreten. Die Guerilla räumte ein, für die Opfer des Konflikts mitverantwortlich zu sein. Am 2. Oktober müssen die Kolumbianer das Paket noch in einer Volksabstimmung billigen. In den jüngsten Umfragen lagen Befürworter und Gegner mit je 31 Prozent gleichauf. Die Gegner kritisieren vor allem, dass die Guerilla mit relativ milden Strafen davonkommt. In den Verhandlungen einigte man sich auf eine Landreform, auf die künftige politische Teilhabe der Rebellen, auf neue Ansätze im Kampf gegen den Drogenhandel, die Aufarbeitung der Verbrechen des Konflikts und eine Entschädigung der Opfer. Für politische Straftaten wird eine weitreichende Amnestie gewährt. Wer seine Beteiligung an schweren Verbrechen einräumt, muss mit einer Freiheitsstrafe von höchstens acht Jahren rechnen. (dpa)

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