Djukanovic gewinnt in Montenegro

Andreas von Delhaes-Guenther - 17. Oktober 2016

Nach der Parlamentswahl in Montenegro strebt Langzeitherrscher Milo Djukanovic eine weitere Amtsperiode als Regierungschef an. „Montenegro bleibt auf dem Weg zur Mitgliedschaft in EU und Nato“, erklärte Djukanovic. Nach einer Hochrechnung des Wahlforschungsinstituts Cemi wurde seine Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) mit 41 Prozent der Stimmen und 36 Mandaten stimmstärkste Partei, braucht aber Partner im 81-sitzigen Parlament. Unter Einbindung der Sozialdemokraten von Montenegro (SD) und der Minderheitenparteien der bosnischen Muslime, Albaner und Kroaten könnte ihr das knapp gelingen. Die vier oppositionellen Parteien vereinen insgesamt 46 Prozent (39 Mandate) auf sich. Djukanovic (54) regiert seit 25 Jahren mit kurzen Unterbrechungen entweder als Präsident oder als Regierungschef das kleine Adria-Land mit seinen rund 625.000 Einwohnern. 2006 hatte er es in die volle staatliche Unabhängigkeit geführt. Kritiker werfen ihm vor, seine Position zur schamlosen Bereicherung missbraucht zu haben. Der zum Teil hitzig geführte Wahlkampf drehte sich praktisch nur um seine Person und um die Korruptionsvorwürfe gegen ihn und seine Günstlinge. (dpa)

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