Debatte nach schwerem Busunfall

Andreas von Delhaes-Guenther - 4. Juli 2017

Nach dem verheerenden Unfall auf der Autobahn 9 in Nordbayern mit 18 Todesopfern ist eine Diskussion über Sicherheitslücken in Reisebussen sowie über Rettungsgassen und unverantwortliche Gaffer entbrannt. Bei der Sicherheit gibt es Kritik an leicht entflammbaren Materialien im Innenraum von Bussen sowie abschaltbare Notbremssysteme, die auf ein Stau-Ende reagieren. Der Bus war in einem Stau-Ende auf einen Lastwagen aufgefahren und sehr schnell vollständig in Brand geraten. Verkehrsminister Alexander Dobrindt will neue Vorschriften in diesem Bereich prüfen. Zudem erwägt er, das Bußgeld für Gaffer zu erhöhen. Es sei unverantwortlich und beschämend, wenn auf der Gegenfahrbahn die Geschwindigkeit drastisch vermindert werde, um zu sehen, was passiert sei, sagte er im ARD-Brennpunkt. Wer Einsatzkräfte behindere, könne auch mit Gefängnis bestraft werden. Einige Autofahrer hatten die Rettungsgasse nicht frei gemacht, sodass wertvolle Zeit verloren ging. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beklagte hier ein „völlig unverantwortliches und beschämendes Verhalten“ mancher Autofahrer. (dpa)

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