CSU lehnt Recht auf Ganztagsbetreuung ab

Anja Schuchardt - 7. April 2016

Ungeachtet der Ganztagsgarantie von Ministerpräsident Horst Seehofer lehnt die CSU einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Bayerns Schulen ab. Die Regierungsfraktion wies einen Gesetzentwurf der SPD zurück, der den Eltern das einklagbare Recht auf einen Ganztagsplatz an der Schule geben würde. In 64 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte gebe es keinen Ganztagsunterricht an Realschulen oder Gymnasien – im Fachjargon „gebundener Ganztag“ genannt. Die Betreuung am Nachmittag nach dem Ende des Unterrichts heißt dagegen „offener Ganztag“. Ministerpräsident Horst Seehofer hatte nach der Landtagswahl 2013 garantiert, dass es bis 2018 für jeden Schüler bis 14 Jahre ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot geben werde. Die CSU sieht sich auf bestem Wege dorthin. Die CSU-Abgeordnete Ute Eiling-Hütig hielt der Opposition vor, mit falschen Zahlen zu operieren – und fügte hinzu: „Bei uns zählen Menschen und nicht die Zahlen.“ Ein Rechtsanspruch würde die Wahlfreiheit der Eltern einschränken, sagte sie. (dpa)

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