Chaos auf Insel Lesbos

Anja Schuchardt - 20. September 2016

Ein Feuer im Flüchtlingslager „Moria“ hat die griechische Insel Lesbos ins Chaos gestürzt. Mehr als 3000 Flüchtlinge und Migranten, die sich im Lager aufhielten, flohen vor den Flammen. Ein Großteil des Hotspots soll den Flammen zum Opfer gefallen sein. Das Feuer konnte am Abend des 19. Septembers unter Kontrolle gebracht werden, verletzt wurde niemand. In den vorhergehenden Tagen protestierten mehr als 500 Bürger gegen den überfüllten Hotspot. Am 19. September kam es dann in den Reihen der Flüchtlinge zu Krawallen und auch zur Brandstiftung, deren Ursache noch nicht endgültig feststeht. Die Polizei nahm 18 verdächtige Flüchtlinge und Migranten fest. Neuankömmlinge werden auf den griechischen Inseln festgehalten, so dass die Auffanglager schon überfüllt sind. In Moria auf Lesbos sollen 1500 Menschen Platz finden. Zuletzt harrten dort bis zu 3000 Flüchtlinge aus. Insgesamt leben nach Angaben des griechischen Flüchtlingskrisenstabs bereits mehr als 13.000 Migranten auf den Inseln Lesbos, Kos, Chios, Leros und Samos. Weil alle Flüchtlinge, die nach dem 20. März illegal nach Griechenland eingereist sind, Asyl beantragen können und die Verfahren sich in die Länge ziehen, wurden erst rund 500 Menschen zurück in die Türkei geschickt. (dpa)

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