Bautzen: Ausgangssperre für Flüchtlinge

Nach den Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen in Bautzen setzt die Polizei massiv auf Präsenz. Rechte Gruppen haben für das Wochenende weitere Demonstrationen in der sächsischen Stadt angekündigt. Am 15. September hatten sich laut Polizei etwa 350 Menschen abends auf dem Kornmarkt in der Innenstadt versammelt, wo es in der Nacht zuvor zu den Auseinandersetzungen gekommen war. Es handelte sich überwiegend um Einheimische, etliche von ihnen augenscheinlich aus der rechten Szene. Am Abend zuvor hatten sich in der Stadt etwa 80 Einheimische und 20 Asylbewerber gegenseitig attackiert. Nach Darstellung der Polizei ging die Gewalt zunächst von jungen Flüchtlingen aus. Nach den Ausschreitungen greift der zuständige Landkreis gegen die jungen Asylbewerber hart durch. Vier Rädelsführer aus einem Wohnheim im Alter zwischen 15 und 20 Jahren wurden bereits an andere Standorte gebracht und sollen keinen Einfluss mehr auf ihre Mitbewohner ausüben. Außerdem gilt fortan ein Alkoholverbot und eine Ausgangssperre ab 19.00 Uhr für die etwa 30 in Bautzen lebenden sogenannten unbegleiteten, minderjährigen Asylbewerber. (dpa)