Aleppo vor dem Fall

Andreas von Delhaes-Guenther - 13. Dezember 2016

Die Waffenruhe und der Abzug der Rebellen aus der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo sind nach Angaben von Beobachtern und Aktivisten gescheitert. Syrische Regierungstruppen und Rebellen lieferten sich demnach heute erneut heftige Gefechte. In der Nacht waren die Kämpfe zunächst abgeflaut, nachdem sich die Rebellen mit der syrischen Führung auf einen Abzug aus Ost-Aleppo geeinigt hatten. Die syrische Regierung beorderte inzwischen alle Busse zur Evakuierung wieder zurück. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete davon, dass regierungstreue Truppen mit Artillerie die verbliebenen Rebellengebiete unter schweren Beschuss genommen hätten. Zudem flogen auch Kampfflugzeuge wieder Luftangriffe. Aktivisten und Bewohner, die sich noch in den verbliebenen Rebellengebieten aufhalten, sendeten erneut SOS-Rufe in sozialen Netzwerken. „Die Verletzten und Toten liegen auf dem Boden“, schrieb ein Bewohner in einer Nachricht. „Die Gebäude, in denen sich die Menschen verstecken, werden über ihren Köpfen zerstört. Helft uns!“ Die syrische Armee hatte zusammen mit ihren Verbündeten vor einem Monat eine Großoffensive auf die Rebellengebiete in Ost-Aleppo begonnen, um die Stadt zurückzuerobern. Dies ist ihr zum Großteil gelungen. (dpa)

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