370.000 Rohingya aus Myanmar geflüchtet

Maria Dietrich - 13. September 2017

Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi hat ihre Teilnahme an der diesjährigen UN-Vollversammlung in New York abgesagt. Die Friedensnobelpreisträgerin steht international wegen des brutalen Vorgehens von Myanmars Sicherheitskräften gegen die muslimische Minderheit der Rohingya massiv in der Kritik. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mittlerweile etwa 370.000 Rohingya aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Suu Kyi äußerte sich bislang kaum zu der Verfolgung. Sie machte „Terroristen“ für den Konflikt verantwortlich. Die jüngste Gewaltwelle hatte am 25. August mit Angriffen von Rohingya-Rebellen auf Polizei- und Militärposten in der Unruheprovinz Rakhine begonnen. Die Rohingya sind staatenlos, seit das damalige Birma ihnen 1982 die Staatsbürgerschaft aberkannte. Vor der aktuellen Massenflucht waren bereits rund 400.000 von ihnen nach Bangladesch geflohen. Die Vertreibung der unterdrückten muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar kommt nach UN-Angaben einer ethnischen Säuberung gleich. (dpa)

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