Staatsministerin Beate Merk und der Präsidentschaftsminister von Katalonien Francesc Homs i Molist nach der Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung“ zur Kooperation zwischen Bayern und Katalonien. Bild: Bayerische Staatskanzlei
Bayern und Katalonien

Zwei starke Partner

Bayern und Katalonien wollen enger zusammenarbeiten. Während ihrer viertägigen Spanienreise unterzeichnete Europaministerin Beate Merk in Barcelona eine "Gemeinsame Erklärung" über vertiefte zukünftige Kooperation. Die neuen Partner passen gut zusammen: Beide Regionen sind in ihren Ländern wirtschaftliche, wissenschaftliche und technologische Kraftzentren.

Bayern ist ein gefragter Partner. Auf Vorschlag der katalonischen Seite hat Bayerns Europaministerin Beate Merk während ihrer viertägigen Spanien-Reise in Barcelona eine „gemeinsame Erklärung“ zur Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und der Autonomen Region Katalonien unterzeichnet. Merk: „Bayern und Katalonien sind starke Regionen, Bayern ist die drittstärkste Wirtschaftsregion weltweit. Dass unsere beiden Regionen mit der gemeinsamen Absichtserklärung, die wir jetzt unterzeichnet haben, ihre Zusammenarbeit weiter vertiefen wollen, erfüllt mich mit Freude und Zuversicht. Wenn zwei starke Partner sich zusammentun, können sie gemeinsam noch mehr erreichen, mehr bewegen, als es jeder für sich allein könnte.“

Beide Seiten setzen in dem Dokument auf ihre jeweilige und gemeinsame Stärke, so Merk, und konzentrieren ihrer Zusammenarbeit „auf ganz besonders wichtige Zukunftsfelder, die wir beide gemeinsam als prioritär für die Zukunftsfähigkeit unserer Regionen definiert haben“: Berufliche und akademische Bildung und Mobilität, digitaler Wandel und die vertiefte Kooperation in einem Europa der Regionen.

Zwei wirtschaftliche Kraftzentren

Die beiden Regionen haben tatsächlich viel gemeinsam und passen sehr gut zusammen, erinnert Merk: „Katalonien ist in Spanien und Bayern ist in Deutschland wirtschaftliches Kraftzentrum und wissenschaftliche und technologische Leitregion.“ Wie die Bayern lieben auch die Katalanen die Eigenständigkeit „und wollen die Zukunft gerne selbst mitgestalten“, so die Ministerin. „Der Herrgott hat unsere beiden Regionen mit einer wunderbaren Landschaft und Kultur gesegnet. Unsere Menschen arbeiten hart und erfolgreich und wir wissen aber auch, das Leben zu genießen.“

Konkurrenten sind wir nur im Fußball. Aber auch hier stellen wir mit dem FC Barcelona und dem FC Bayern München die Weltspitze

Beate Merk, Europaministerin

Natürlich sind beide Regionen in einer globalen Welt auch Wettbewerber, erinnert Merk. Aber die Partnerschaft überwiege: „Konkurrenten sind wir nur im Fußball. Aber auch hier stellen wir mit dem FC Barcelona und dem FC Bayern die Weltspitze. Und mit dem Katalanen Pep Guardiola arbeitet ein stolzer Sohn Kataloniens für den Freistaat Bayern.“

Wichtiges Thema in Madrid: Asyl- und Flüchtlingspolitik

Vor dem Besuch in Barcelona hatte Ministerin Merk in Madrid mit Mitgliedern der spanischen Regierung und Abgeordneten des Parlaments intensive Gespräche geführt über europapolitische Themen und speziell die aktuelle Asyl- und Flüchtlingspolitik. Ebenfalls zur Sprache kamen Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in Bayern vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit in Spanien und des Fachkräftemangels in Bayern.

In Barcelona traf Ministerin Merk auch zu einem Meinungsaustausch mit Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas i Gavarro zusammen. Von Katalonien aus reiste Merk weiter in die Autonome Region Baskenland, wo sie in San Sebastian mit Vertretern der Regierung zusammentraf. Bayern und das Baskenland verbindet schon seit 2014 ebenfalls eine „Gemeinsame Erklärung“ zur Zusammenarbeit. In der baskischen Hauptstadt Vitoria Gasteiz traf Merk außerdem mit dem Ministerpräsidenten des Baskenlands Inigo Urkullu zu einem Meinungsaustausch zusammen. In Bilbao besuchte Merk die gemeinnützige Forschungsorganisation „Center for Cooparative Research in Biosciences CICBiogune“ und informierte sich über neueste Entwicklungen bei der Innovationsförderung im Bereich Digitalisierung und Biowissenschaften.