Kurzmeldungen

Rohstoffengpässe in Deutschland?

Die deutsche Wirtschaft steuert nach Warnungen der Industrie auf dramatische Rohstoff-Engpässe zu – unter anderem wegen des absehbaren Trends zur E-Mobilität: „Der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten bei der Förderung“, sagte Matthias Wachter, Rohstoffexperte beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Zeitung Welt am Sonntag. „Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan wird es keine Zukunftstechnologien ‚Made in Germany‘ geben.“ Die Deutsche Rohstoffagentur (Dera) weist darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft bei den Rohstoffen, die für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt werden, völlig auf Importe angewiesen sei. Bei 53 von der Dera untersuchten mineralischen Rohstoffen seien zudem nur zwölf in die Gruppe mit geringen Beschaffungsrisiken eingeordnet. (dpa)

Verheerender Anschlag in Ägypten

Zwei Tage nach dem verheerenden Anschlag auf eine Moschee im Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel hat sich die Zahl der Todesopfer auf mindestens 305 erhöht. Unter den Toten seien auch 27 Kinder, berichtete das ägyptische Staatsfernsehen unter Berufung auf eine Erklärung der Staatsanwaltschaft. Zudem seien 128 weitere Personen verletzt worden. An dem Anschlag sollen 25 bis 30 Angreifer beteiligt gewesen sein. Sie sollen zudem die Flagge der Terrormiliz IS getragen haben. Bislang hat sich noch keine Gruppierung zu dem Attentat bekannt. (dpa)

Neue Mängel am BER?

Nach dem TÜV stellt ein weiterer Bericht Risiken und Mängel beim Berliner Flughafen BER fest. Wie die Bild am Sonntag und die Berliner Morgenpost berichten, warnt das für die Terminplanung zuständige Ingenieurbüro RKS, der angestrebte Fertigstellungstermin im August 2018 sei „ohne frühzeitige Gegensteuerung bei den eintretenden Störungen stark gefährdet“. Mindestens zehn Risiken lägen direkt auf oder dicht am „kritischen Weg“, heißt es demnach im aktuellen RKS-Wochenreport. (dpa)

Gastspiele von Chinas U20 gestoppt

Wegen anhaltender Tibet-Proteste hat China die (bezahlte) Gastspielreise seiner U20-Auswahl durch die deutsche Fußball-Provinz in Abstimmung mit dem Deutschen Fußball-Bund für das Jahr 2017 ausgesetzt. Freundschaftsspiele gegen FSV Frankfurt, TSG Hoffenheim II und Wormatia Worms wurden auf 2018 verschoben. Der chinesische Fußballverband sieht in den Protesten von Tibet-Aktivisten während des ersten Freundschaftsspieles beim TSV Schott Mainz „Störungen durch nicht sportliche Elemente“. „Meinungsfreiheit gilt auf dem Fußballplatz und neben den vier Eckfahnen“, erklärte dagegen DFB-Präsident Reinhard Grindel. Die Verschiebung sei ein „fauler Kompromiss“, kritisierte die Tibet Initiative Deutschland und forderte eine klare Haltung und eine Stellungnahme der Bundesregierung. „Deutschland muss klar machen, dass hierzulande Menschenrechte unverhandelbar sind.“ Der Hintergrund: Tibet ist seit 1950 von China besetzt und wird brutal unterdrückt. Die Tibet-Fahne ist im Reich der Mitte verboten, weil sie den Unabhängigkeitskampf der Tibeter symbolisiert. Die kommunistische Führung in Peking sieht Tibet als festen Teil der Volksrepublik an. (dpa)

Wohnungsbau hinkt hinterher

In vielen deutschen Städten werden nach Einschätzung von Ökonomen voraussichtlich noch über Jahre Wohnungen fehlen. „Wir müssen 400.000 im Jahr bauen, schaffen aber nur 300.000“, sagte Ludwig Dorffmeister vom Münchner ifo-Institut bei der „Euroconstruct“-Konferenz in München. Die 100.000 jährlich fehlenden Wohnungen müssten dann später gebaut werden – voraussichtlich bis Mitte des nächsten Jahrzehnts. Dorffmeister sieht mehrere Gründe für die erwartete Lücke: Engpässe in der Bauindustrie und bei den Baubehörden, fehlendes Bauland in den Städten und gestiegene Baukosten. „Wir haben einige Rahmenbedingungen, die nicht so passen.“ Der Wohnungsbau in Deutschland sei nach wie vor unter dem europäischen Durchschnitt – gemessen an der Zahl neuer Wohnungen pro tausend Einwohner. (dpa)

Syrien: Verhandlungen mit Opposition

Vertreter syrischer Oppositionsgruppen haben bei einem Treffen in Saudi-Arabien zu direkten und bedingungslosen Verhandlungen mit der syrischen Regierung aufgerufen. Diese sollten den Weg für eine Übergangsperiode bereiten. Die Opposition machte ihre Teilnahme an solchen Verhandlungen unter Führung der UN nicht von einem Abgang von Präsident Assad abhängig. Die Vertreter beschlossen zudem, eine gemeinsame Delegation zu den UN-Friedensgesprächen nach Genf zu entsenden. Russland will seine Militärpräsenz in Syrien nach Angaben von Generalstabschef Gerasimow bereits zum Jahresende zurückfahren. Der Umfang der Truppenreduzierung werde „erheblich“ sein. Russland werde jedoch weiter mit zwei Militärstützpunkten in Syrien präsent bleiben. (dpa)

Bienenland Bayern

In den vergangenen fünf Jahren sind 4000 neue Imker in die Bienenhaltung eingestiegen. Damit ist die Anzahl der aktiven Imker in Bayern auf rund 35.000 angewachsen, das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland. Das zunehmende Interesse an der Bienenhaltung führt Ernährungsminister Helmut Brunner auf die intensive Nachwuchsarbeit der Imkerverbände und Förderungen zurück. Mit 1,2 Millionen Euro unterstützt der Freistaat beispielsweise Schulen, wenn sie einen Imkerkurs anbieten und Vereine erhalten einen Zuschuss, wenn sie Neueinsteiger ein Jahr lang betreuen oder Fortbildung anbieten. Der Neubau eines neuen Instituts für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim soll die Aus- und Fortbildung weiter voran bringen.

Lindner lehnt neue Jamaika-Verhandlungen ab

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schließt neue Verhandlungen über die Bildung einer Jamaika-Koalition auch nach einer möglichen Neuwahl des Bundestages aus. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Grünen auf Bundesebene sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Das Thema der Duldung einer Minderheitsregierung stelle sich derzeit nicht. Er sei generell kein Freund von Minderheitsregierungen, sagte Lindner. Die FDP haben keinen Grund, Neuwahlen zu fürchten. (dpa)

Deutsche Wirtschaft wächst schneller

Die deutsche Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im dritten Quartal erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Nach Einschätzung von Ökonomen steuert die deutsche Wirtschaft 2017 auf das stärkste Wachstum seit sechs Jahren zu. Impulse kamen von Juli bis September nach Angaben der Statistiker vom Außenhandel. Auch die gestiegenen Investitionen der Firmen in Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge schoben die Konjunktur an. (dpa)

SPD scheut Neuwahlen

Die SPD-Spitze rückt nach dem Platzen der Jamaika-Sondierungen von Neuwahlen ab und bringt eine Unterstützung einer Unions-geführten Minderheitsregierung ins Spiel. „Neuwahlen wären ein Armutszeugnis“, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner der dpa. Für eine große Koalition sei die SPD nach den Worten Stegners aber unverändert nicht zu haben. SPD-Vize Thorsten Schäfer-Gümbel hält eine Minderheitsregierung für denkbar. Noch am Montag hatte die Partei in einem Vorstandsbeschluss verkündet, sie scheue Neuwahlen nicht.