Licht und Klang: die "Nachtmusik" in der Würzburger Residenz (Foto: Mozartfest/Oliver Lang)
Klassik

Die ganz große Nachtmusik

Kommenden Freitag startet in Würzburg das "Mozartfest", eines der bedeutendsten Kulturfestivals in Unterfranken. Diesjähriges Überthema: "Mozarts Europa". Zu den mehr als 60 Konzerten in der Residenz und in der Innenstadt erwarten die Veranstalter 25.000 Besucher. Opernstar Waltraud Meier, gebürtige Würzburgerin, kehrt mit einem Liederabend zurück.

Von Freitag an schaut die Welt der klassischen Musik für gut vier Wochen nach Würzburg. Das seit 1921 bestehende Fest zu Ehren des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart lädt dieses Jahr dazu ein, sich in mehr als 60 Konzerten mit dem Thema „Mozarts Europa“ zu beschäftigen. Der 1791 verstorbene Komponist war mehr als zehn Jahre lang auf Reisen und besuchte zehn Länder des damaligen Europa.

Der US-amerikanische Pianist und Komponist Kit Armstrong eröffnet das Fest am Freitag im Kaisersaal der Würzburger Residenz zusammen mit dem Scottish Chamber Orchestra. Der 24-Jährige gilt als Ausnahmetalent und komponiert seit früher Kindheit eigene Musik. Er ist in diesem Jahr „Artiste étoile“ des Mozartfests. Am Samstag folgt mit dem traditionellen Mozarttag ein Open Air-Event in der Würzburger Innenstadt.

Von Klassik bis zur Weltmusik

Die folgenden Konzerte bis zum 3. Juli spannen den Bogen von klassischer Musik bis hin zur Weltmusik. Dem vielfach ausgezeichneten deutschen Komponisten Aribert Reimann ist ein Komponistenporträt gewidmet. Die weltbekannte Wagner-Sängerin Waltraud Meier, gebürtige Würzburgerin, kehrt zu ihrem 40-jährigen Bühnenjubiläum mit einem Liederabend in ihre Heimatstadt zurück. Zudem finden auch wieder zwei der beliebten „Nachtmusiken“ im Hofgarten der Residenz statt: Am 10. Juni spielt dort das Prager Kammerorchester und am 2. Juli das Bayerische Kammerorchester Bad Brückenau.

Das Mozartfest ist mit rund 25.000 Besuchern jedes Jahr eine der bedeutendsten Kulturveranstaltungen in Unterfranken. Der Freistaat hat seine Zuschüsse zu dem Fest in diesem Jahr aufgestockt: Das Land schießt 120.000 Euro zu, nach 75.000 Euro im Jahr 2014.

Auch wenn Mozart viel reiste, ist indes nur ein Besuch in Würzburg von ihm belegt: Im Jahr 1790 hielt er dort, um einen Kaffee zu trinken. Offenbar hat es ihm aber gefallen: Er schrieb in seinem Tagebuch von einer „schönen prächtigen Stadt“.

(dpa/lby)