Die Isental-Autobahn soll zukünftig München und Passau verbinden. Foto: imago/blickwinkel
Autobahn 94

Es kann gebaut werden

Der Ausbau der Isental-Autobahn kann in die entscheidende Phase gehen. Am Mittwoch wurde die europaweite Ausschreibung beendet. Den Zuschlag erhielt das Konsortium Isentalautobahn, eine deutsch-französische Partnerschaft. Spatenstich für den Abschnitt zwischen Forstinning und Marktl wird im Frühjahr 2016 sein.

Die Autobahn 94 durch das Isental bei Dorfen im Landkreis Erding wird weiter ausgebaut. Am Mittwoch endete die europaweite Ausschreibung für das ÖPP-Projekt (Öffentlich-Private-Partnerschaft) im Abschnitt zwischen Forstinning und Marktl. Der Zuschlag durch die Autobahndirektion Südbayern ging an das Konsortium Isentalautobahn.

Zu diesem gehören die Gesellschafter BAM PPP A-Modell aus den Niederlanden, Effiage S.A. aus Frankreich und Berger Bau aus Passau. „Damit hat dasselbe Bieterkonsortium gewonnen, das schon den Ausbau der A8 München-Augsburg bewältigt hat“, sagte Josef Seebacher, Sprecher der Autobahndirektion Südbayern dem Merkur.

Für die Gegner ein Eingriff in die Kultur

Ich freue mich darüber, dass das Vergabeverfahren so zügig durchgeführt und abgeschlossen werden konnte. Mit der Zuschlagerteilung wird ein weiterer wichtige Meilenstein für zügigen, durchgängigen Bau der A94 von München bis Pocking geschaffen.

Alexander Dobrindt, Bundesverkehrsminister

Um den Ausbau der A94 hatte es jahrelang erbitterte Streitereien gegeben. Mitglieder der „Aktionsgemeinschaft gegen die A 94“ führten als Argument vor allem die Bedeutung des Isentals als großräumige Natur- und Kulturraums an.

Im Jahr 2012 hatten sich die Autobahnbehörden dann endgültig durchgesetzt. Der 33 Kilometer lange Abschnitt von Pastetten über Dorfen nach Heldenstein darf nun vierstreifig gebaut werden. Auf diesem Abschnitt sind zwei Parkplätze, vier Anschlussstellen und 57 Brücken geplant. Im Oktober 2019 soll der Ausbau des Abschnittes abgeschlossen sein.

Der Auftrag des Konsortium umfasst auch – nach Abschluss der Bauten – den Betrieb des 77 Kilometer langen Abschnitts der Autobahn zwischen Forstinning und Marktl. Es darf auf dieser Strecke die Lkw-Maut kassieren. Dies gründet sich darauf, dass das Konsortium Isentalautobahn die Vorfinanzierung des Projektes übernimmt.

Spatenstich 2016

Die Baukosten für den geplanten Neubau betragen rund 400 Millionen Euro. Zusammen mit den Kosten für das Gesamtprojekt inklusive Erhalt und Betrieb über die nächsten 30 Jahre steht am Ende eine Summe von rund 1,1 Milliarden Euro.

Die A94 ist aus wirtschaftlicher Sicht besonders für das niederbayerische Bäderdreieck zwischen Bad Birnbach, Bad Füssing und Bad Griesbach sowie für das bayerische Chemiedreieck zwischen den Landkreisen Altötting, Mühldorf und Traunstein von großer Bedeutung. Denn eine umfassende Bahnverbindung fehlt hier aktuell.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann begrüßte die Erteilung des Zuschlags am Mittwoch und zeigte sich zuversichtlich, dass die Bauarbeiten wie geplant im Herbst 2019 beendet sein werden. Sobald es das Wetter zulässt, soll im Februar kommenden Jahres der Spatenstich erfolgen.