Die Beschäftigung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie steigt weiter an. Bild: fotolia/industrieblick
M+E Industrie

Mehr Beschäftigte trotz Export-Sorgen

Die Lage ist gut, aber die Unternehmen werden pessimistischer. So stellt sich nach Angaben der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände (bayme vbm) die Situation derzeit bei ihren Mitgliedsfirmen dar. Die Beschäftigtenzahl nimmt derweil weiter deutlich zu.

bayme vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt spricht mit Blick auf die Ergebnisse der halbjährlichen Umfrage unter den Firmen der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) von „gewaltigen Herausforderungen“. Insbesondere im Exportgeschäft fürchten die Unternehmen seinen Angaben nach Verschlechterungen. Der Saldo aus positiven und negativen Antworten sei im Vergleich zur letzten Umfrage vor sechs Monaten von +16,6 Prozentpunkten auf -10,2 Punkte gefallen.

Schwellenländer machen Sorgen

Die Gründe liegen auf der Hand: Die schwache Entwicklung der globalen Wirtschaft und die anhaltende Unsicherheit im Zuge geopolitischer Krisen drücken auf das Geschäft im Ausland. „Allein die Exporte der bayerischen M+E Industrie nach Russland sanken in den ersten fünf Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent“, rechnet Brossardt vor. Die Schwellenländer würden insgesamt große Sorgen bereiten, fügt der Hauptgeschäftsführer hinzu. Das wiege sehr schwer, denn insgesamt 18 Prozent der bayerischen M+E-Ausfuhren gingen mittlerweile in die sogenannten BRICS-Staaten, also nach Brasilien, Russland, Indonesien, China und Südafrika.

Im Ausland wird weiter expandiert

Trotz der momentan schwachen Weltkonjunktur setzen die bayerischen Metall- und Elektrounternehmen aber weiter auf ihre Geschäfte im Ausland. „Während sich im Inland bei Produktion und Investitionen kaum etwas tut, fahren die Unternehmen für ihre Auslandsstandorte eine klare Expansionsstrategie“, weiß Brossardt. Der Beschäftigungsanstieg setzt sich seinen Angaben nach aber auch im Inland fort: Schon im April hatte die M+E- Industrie in Bayern die Marke von 800.000 Stammbeschäftigten geknackt, so viele Mitarbeiter hatte sie seit 23 Jahren nicht mehr. Allein in der ersten Jahreshälfte 2015 seien 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden, heißt es. Für das Gesamtjahr rechnet die M+E-Branche in Bayern mit insgesamt 20.000 neuen Arbeitsplätzen.