Erneut hervorragende Nachrichten vom Arbeitsmarkt. (Bild: Fotolia/Industrieblick)
Arbeitsmarkt

Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 1991

Erneut gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt. Die Bundesagentur weist einen neuen Rekord aus: Zur Zeit sind mit 2,711 Millionen in Deutschland so wenige Menschen auf Jobsuche wie in keinem anderen Juni seit 1991. Die Zahl der Beschäftigten ist erneut gestiegen, auf 42,8 Millionen. Bayern hat auch hier die besten Zahlen: Der Freistaat ist mittlerweile nahe an der Vollbeschäftigung.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist mit 2,711 Millionen auf den niedrigsten Juni-Wert seit 1991 gesunken. „Der Arbeitsmarkt hat sich im Juni günstig entwickelt“, kommentierte der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, in Nürnberg. „Zum Ende der Frühjahrsbelebung geht die Arbeitslosigkeit weiter zurück.“

Von Mai auf Juni hatte die Erwerbslosigkeit nach Angaben der Bundesagentur (BA) um 51 000 abgenommen; die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren 122 000 Erwerbslose weniger in der amtlichen Statistik registriert.

206.000 mehr Beschäftigte als 2014, gleichzeitig 572.000 offene Stellen

Die gute Entwicklung spiegelt sich auch in der Zahl der offenen Stellen wider: Im Juni waren bei den Arbeitsagenturen 572.000 Jobangebote gemeldet, 78.000 mehr als vor einem Jahr. „Besonders gesucht sind zurzeit Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Metallerzeugung, Verkauf sowie Verkehr und Logistik“, berichtete die BA. „Es folgen Berufe in Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik, Maschinen- und Fahrzeugtechnik und Gesundheitsberufe.“

Auch Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legten saisonbereinigt weiter zu. So stieg die Erwerbstätigkeit nach den jüngsten Daten vom Mai um 7000 auf 42,80 Millionen – im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 206.000. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm von März auf April um 31.000 zu. Die Zahl der regulären Stellen lag somit mit 30,58 Millionen gegenüber dem Vorjahr um 521.000 im Plus.

Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Juni ebenfalls, wenn auch nur um 1000 Betroffene auf 2,786 Millionen. Dabei stieg die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl in Westdeutschland um 2000, während sie in den ostdeutschen Bundesländern um 3000 zurückging.

Bayern: Vollbeschäftigung in 53 von 96 Regionen

Der bayerische Arbeitsmarkt steht weiterhin unangefochten an der Spitze im Bundesgebiet. „Im Juni liegt die Arbeitslosenquote in Bayern, wie in den vergangenen Monaten auch, mit 3,4 Prozent wieder unter der des Vorjahres. Wir sind auf dem besten Weg den Rekordwert des Jahres 2012 zu erreichen“, zeigt sich Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) erfreut und ergänzt: „Ich rechne damit, dass im Jahresdurchschnitt bereits deutlich mehr als ein Drittel der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte Vollbeschäftigung erreichen werden.“

Von Vollbeschäftigung spricht man, wenn die Arbeitslosenquote unter 3,0 Prozent liegt. 2014 waren es 29 von insgesamt 96 Regionen in Bayern, die im Jahresdurchschnitt unter diesem Wert lagen. „Aktuell herrscht in 53 der bayerischen Regionen Vollbeschäftigung. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, unser Ziel der Vollbeschäftigung in ganz Bayern bis 2018 zu erreichen“, so Müller abschließend.

Im Juni 2015 waren in Bayern insgesamt 238.822 Menschen arbeitslos gemeldet, also 7486 Arbeitslose weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 auf 3,4 Prozent. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, waren noch im Juni 2014 knapp 10.300 mehr Menschen auf Jobsuche gewesen. „Auch zum Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit“, erläuterte Behördenchef Markus Schmitz. „Vor allem die Frauen profitieren von der guten Arbeitsmarktlage im Freistaat. Sie weisen mit einer Zahl von 112.986 die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Juni seit 23 Jahren auf“, betonte Schmitz.

wog/dpa/PM