Verlässt den GVB: Stephan Götzl ist seit zehn Jahren Chef eines der größten Wirtschaftsverbände Bayerns. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Bild: GVB
Nach Untreue-Ermittlungen

Präsident Götzl verlässt Genossenschaftsverband

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) und sein Präsident Stephan Götzl gehen in Zukunft getrennte Wege. Gegen Götzl ermittelt bekanntlich die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Der GVB ist einer der größten Wirtschaftsverbände Bayerns.

Im Mai dieses Jahres hatte die GVB-Zentrale in München Besuch von der Staatsanwaltschaft bekommen, die Räume durchsuchte. Der Grund: GVB-Chef Götzl soll Privataufwendungen über den Verband abgerechnet haben. Von Weihnachtsfeiern und Flügen ist die Rede. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass der Spitzenfunktionär von einem Rechtsanwalt angezeigt worden war und kam zu dem Schluss, dass die mutmaßlichen Verfehlungen Götzls wohl vom Verband selbst bemerkt worden waren.

Weder Götzl noch der GVB hatten bislang konkret Stellung zu den Vorwürfen genommen. Heute wurde aber das Ende der Zusammenarbeit erklärt – „im beidseitigen Einvernehmen zum 31. Juli“, hieß es. Götzl habe als Vorstandsvorsitzender den GVB sehr erfolgreich geleitet und in seiner Ausrichtung wichtige Akzente gesetzt. „Ganz besonders in der Wahrnehmung der Belange der Mitglieder gegenüber dem deutschen und auch dem europäischen Gesetzgeber hat er bei der Umsetzung von regulatorischen Vorhaben für die Volksbanken und Raiffeisenbanken und damit auch für deren Kunden hervorragende Arbeit geleistet“, würdige der Verband die Verdienste seines scheidenden Chefs. Zehn Jahre stand der 55-Jährige an der GVB-Spitze, sein Vertrag war erst im vergangenen Jahr bis Ende 2019 verlängert worden.