Dokumentationswahnsinn: Die Unternehmen ersticken in Bürokratie. Bild: Fotolia/BillionPhotos.com
vbw und CSU

Bürokratie gefährdet die Wirtschaft

Die CSU und die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) haben bei einem Spitzengespräch den gemeinsamen wirtschaftspolitischen Kurs bekräftigt, insbesondere hinsichtlich der Digitalisierung, der Arbeitsmarktpolitik, der Erbschaftssteuer und den Änderungen beim gesetzlichen Mindestlohn. Bayerns Vorsprung in vielen Bereichen soll gesichert und ausgebaut werden.

Bei ihrem Spitzengespräch haben CSU und vbw ihren gemeinsamen Kurs bei zentralen wirtschaftspolitischen Themen abgestimmt. So fordern beide bei der Erbschaftsteuer eine mittelstands- und beschäftigungsfreundliche Ausgestaltung. Die Präsidien der Organisationen wollen sich kraftvoll und in engem Schulterschluss dafür einsetzen, dass der Freistaat seine Spitzenposition bei Wachstum und Wohlstand hält und ausbaut. Bayern muss die Leitregion für den digitalen Aufbruch in Deutschland werden, betonten CSU und vbw.

Bayern hat eine starke Wirtschaftskraft und eine niedrige Arbeitslosigkeit. Im internationalen Wettbewerb steht der Freistaat gut da. Damit wir unseren Vorsprung halten können, müssen wir uns die Chancen von Globalisierung und digitalem Wandel hart erarbeiten.

Alfred Gaffal, vbw Präsident

„Ein enger und konstruktiver Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist dafür unerlässlich. Denn die Unternehmen brauchen gute Rahmenbedingungen, um innovations- und investitionsstark zu sein“, so Gaffal. Der CSU-Vorsitzende und Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer sagte: „Bayern hat immer rechtzeitig die Weichen gestellt, damit Unternehmen bei uns bessere Chancen haben als anderswo. Das ist der Grund dafür, dass Bayern Spitzenregion in Europa ist. Wenn die Wirtschaft floriert, geht es auch den Menschen im Freistaat gut.“ Der Schlüssel dafür sei, die anstehenden Herausforderungen durch die Krisen in der Welt bestmöglich zu bewältigen. „Auch in schwierigen Zeiten wollen wir unser Land an der Spitze halten. Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, bieten wir der bayerischen Wirtschaft auch weiterhin eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit an“, versprach Seehofer.

Die Präsidien von CSU und vbw berieten bei ihrem Treffen darüber hinaus über die Energiepolitik, die Verkehrsinfrastruktur sowie über aktuelle Fragen der Asyl- und Flüchtlingspolitik.

Erbschaftsteuerreform muss Arbeitsplätze sichern

Für CSU und vbw gehen die jüngsten Vorschläge des Bundesfinanzministeriums zur Reform der Erbschaftsteuer zwar in die richtige Richtung. Sie halten aber weitere Verbesserungen für kleine und mittelständische Unternehmen wie beispielsweise die Anhebung des Freibetrags und eine vereinfachte Nachweispflicht für nötig. Ziel einer von CSU und vbw geforderten maßvollen Erbschaftsteuerreform muss es sein, die erfolgreiche familiengeprägte Unternehmens- und Unternehmerlandschaft in Deutschland und Bayern zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Ein rückwirkendes Inkrafttreten der Erbschaftsteuerreform lehnen sie mit dem Verweis auf die Rechtssicherheit entschieden ab.

Bayern soll digitale Leitregion werden

Gemeinschaftlich engagieren sich CSU und vbw für die Entwicklung Bayerns zur Leitregion des digitalen Aufbruchs. Um den Wirtschaftsstandort für die Zukunft zu rüsten, setzen sie entscheidende Impulse in den Bereichen Industrie 4.0, Breitbandausbau, Digitalisierung der Bildung, eGovernment und IT-Sicherheit. Mit einer Intensivierung der Forschung und Investitionsanreizen für Unternehmen soll die Technologieführerschaft Bayerns auch im digitalen Zeitalter weiter ausgebaut werden.

Arbeitsmarkt muss flexibel bleiben

Digitalisierung, immer schnellerer technologischer Wandel, kürzere Produktionszyklen, konjunkturelle Volatilität und neue Kommunikationsmittel verändern die moderne Arbeitswelt drastisch. Daher sind flexiblere arbeitsmarktpolitische Rahmenbedingungen erforderlich. Vor diesem Hintergrund gehen nach Ansicht von CSU und vbw die Vorhaben zur stärkeren Regulierung der Zeitarbeit sowie zu Einschränkungen von Werk- und Dienstverträgen umso mehr in die falsche Richtung. Außerdem sprechen sich CSU und vbw gegen individuelle Auskunftsansprüche und eine Berichtspflicht zur Entgeltgleichheit aus.

Änderungen beim Mindestlohn notwendig

Wegen der vorhandenen Rechtsunsicherheit, massiver bürokratischer Belastungen der bayerischen Unternehmen sowie negativer Effekte auf den Arbeitsmarkt verlangen CSU und vbw Änderungen und Klarstellungen beim gesetzlichen Mindestlohn. Das betrifft unter anderem die Auftraggeberhaftung in Wertschöpfungsketten und die derzeitigen Regelungen zur Aufzeichnungspflicht der Arbeitszeit.