Die CSU fördert E-Mobilität mit einer Ladesäule an der Parteizentrale. (Bild: Anja Schuchardt)
E-Mobilität

Autostandort Deutschland in Gefahr

Gastbeitrag Daniela Ludwig (CSU), Rosenheimer Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur, lehnt ein Verbot von Verbrennungsmotoren ab. In ihrem Gastbeitrag erklärt sie, warum sie die Zielvorgaben für wenig zielführend hält.

Keine Neuzulassungen von Benzin- und Dieselautos ab 2030 – das ist eine Forderung, für die der Bundesrat und die Grünen natürlich viel Aufmerksamkeit bekommen. Denn der Umstieg auf alternative und emissionsarme Antriebe ist erstrebenswert und wird über die Parteigrenzen hinweg unterstützt. Ohne einen langfristigen Umstieg sind die Klimaziele kaum erreichbar.

Dennoch muss man sich fragen, ob derart unrealistische Forderungen hilfreich sind. In 14 Jahren keine Neuzulassungen von Benzin- und Dieselautos mehr zu erlauben, würde bedeuten, dass bereits die übernächste Generation der Automobile komplett auf elektrische Antriebe baut und die Infrastruktur entsprechend angepasst ist. Das ist schlicht nicht umsetzbar und verkennt die Bedeutung von sauberen Dieselmotoren mit Euro-6 Standards, die als Übergangstechnologie für die Erreichung der Klimaziele unerlässlich sind.

Förderungen statt Verbote

Mit solch unrealistischen Forderungen wird der Autostandort Deutschland und damit ein Wirtschaftsmotor, der hunderttausende Arbeitsplätze schafft, aufs Spiel gesetzt. Ich streite nicht ab, dass wir alternative Antriebe unbedingt fördern müssen. Das tun wir bereits unter anderem über das NIP II, über den Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Kaufprämie für Elektroautos oder das Elektromobilitätsgesetz. Denn ohne den Umstieg auf alternative Antriebe werden wir die Klimaziele nicht erreichen können. Davon kann auch die deutsche Automobilindustrie profitieren: Die deutschen Automobilhersteller müssen auch in diesem Bereich Spitze bleiben und dabei unterstützen wir sie durch umfassende Förderungen. Verbote und nicht umsetzbare Zielvorgaben halte ich dabei aber für wenig zielführend!

Daniela Ludwig (CSU)

ist seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2005 Direktkandidatin für den Wahlkreis Rosenheim. Seit 2013 ist die Juristin Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages.