In Bayern wenig im Einsatz: Hartz IV-Stempel. (Bild: Imago/Steinach)
Arbeitsmarkt

Bayern bietet beste Chancen

In keinem anderen Bundesland ist die Wiedereingliederung von Hartz-IV-Empfängern so gut wie in Bayern. Auch bei den Langzeitarbeitslosen hat der Freistaat im Verhältnis zu allen Erwerbspersonen den niedrigsten Wert.

Die Situation am bayerischen Arbeitsmarkt ist so gut wie nie. Davon profitieren auch die Menschen, die ihren Lebensunterhalt nur mit staatlicher Unterstützung bestreiten können. „Unser Ziel ist, dass alle Menschen in Bayern ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ohne staatliche Unterstützung bestreiten können. Voraussetzung dafür ist eine erfolgreiche und dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt. Das gilt besonders für die Menschen, die bisher auf sogenannte Hartz IV-Leistungen angewiesen sind“, so Müller. Aufgrund der hervorragenden Arbeitsmarktsituation gelinge dies in Bayern im Bundesvergleich am besten. Rund 58 Prozent aller Hartz IV-Bezieher könnten ihren Lebensunterhalt ein Jahr nach Aufnahme einer Erwerbstätigkeit alleine bestreiten. „Sie sind nicht mehr auf Hartz IV-Leistungen angewiesen. Deutschlandweit beträgt der Anteil knapp 52 Prozent“, so Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller.

Die wenigsten Langzeitarbeitslosen gibt es in Bayern

Nach jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit war die Zahl der Arbeitslosen in Bayern zum Beginn der Sommerpause auf etwa 236.400 gestiegen. Rund ein Viertel aller Arbeitslosen in Bayern sind dies laut Müller länger als ein Jahr und gelten damit als langzeitarbeitslos. „Gemessen an allen Erwerbspersonen beträgt der Anteil der Langzeitarbeitslosen in Bayern nur 0,9 Prozent. Auch hier nimmt Bayern die Spitzenposition unter den Ländern ein.“

Den von Arbeitslosigkeit betroffenen wird nicht nur ein Stellenangebot unterbreitet. Vielmehr wird die ganze Familie mit eingebunden und erhält eine intensive Betreuung und Begleitung.

Emilia Müller

Um die Betreuung der Langzeitarbeitslosen zu verbessern, sieht Müller aber auch die Bundesregierung in der Pflicht. Denn nur mit einer intensiven Begleitung und Betreuung könne eine erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsmarkt erreicht werden. „Mit unseren Modellprojekten ‚Perspektiven für Familien‘ in Nürnberg und ‚TANDEM‘ in Fürth haben wir einen guten Weg gefunden, die Langzeitarbeitslosigkeit und auch den Hartz-IV-Bezug aufzubrechen. Kernstück ist dabei der ganzheitliche Ansatz, also die enge Zusammenarbeit von Jobcenter und Jugendhilfe“, erklärte die Ministerin. „Den von Arbeitslosigkeit betroffenen wird nicht nur ein Stellenangebot unterbreitet. Vielmehr wird die ganze Familie mit eingebunden und erhält eine intensive Betreuung und Begleitung. Dazu gehört aber auch eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung der Jobcenter. Hier ist jetzt der Bund gefordert“, so die Ministerin abschließend. Aufgrund der Gesetzesinitiative Bayerns wurde der ganzheitliche Ansatz nun im Wesentlichen flächendeckend in der Grundsicherung für Arbeitsuchende verankert.