Gedenkstunde zum 110. Geburtstag von Alfons Goppel auf dem Münchner Waldfriedhof. Erzabt Wolfgang Öxler von den Missionsbenediktinern in St. Ottilien spricht ein Gebet. (Foto: Wolfram Göll)
Alfons Goppel

Gedenken an einen großen Landesvater

Mit einer bewegenden Feierstunde auf dem Münchner Waldfriedhof haben die Familie Goppel und der Freistaat Bayern an einen der ganz großen Bayern des 20. Jahrhunderts erinnert. Denn heute wäre Alfons Goppel 110 Jahre alt geworden. 16 Jahre lang war Goppel bayerischer Landesvater, von 1962 bis 1978. In die Ära Goppel fiel der Wandel Bayerns vom Agrar- zum Industrieland.

„Alfons Goppel hat Maßstäbe gesetzt: Er prägte den Wandel Bayerns vom Agrarland zum Industrieland, die kommunale Gebietsreform, die Schulreform mit der christlichen Gemeinschaftsschule, und, nicht zu vergessen: Er richtete das bundesweit erste Umweltministerium ein“, erklärte der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Marcel Huber, in seiner Gedenkansprache zu Ehren des 110. Geburtstags von Alfons Goppel.

Rund zwei Dutzend Familienangehörige, geladene Gäste sowie Repräsentanten des Freistaates, darunter eine Ehrenabordnung der bayerischen Polizei, hatten sich zu einer Gedenkstunde am Grab von Alfons Goppel und seiner Ehefrau Gertrud am Münchner Waldfriedhof eingefunden. Der langjährige Staatsminister Thomas Goppel namens der Familie sowie Marcel Huber für den Freistaat legten Kränze nieder.

Ganz Bayern war seine Heimat

„Ganz Bayern war Goppels Heimat, er war ein deutscher Patriot, ein großer Europäer“, sagte Marcel Huber, der den verhinderten Ministerpräsidenten Horst Seehofer vertrat. Goppel stammte zwar aus Regensburg, aber hatte seinen Wahlkreis im unterfränkischen Aschaffenburg. Huber betonte, Goppel habe in seinen sechs Wahlperioden im Landtag und seinen 16 Jahren als Ministerpräsident stets „Politik für die Menschen gestaltet“.

Die Erinnerung an diesen großen Landesvater lebt in den Herzen der Menschen weiter.

Marcel Huber

Darüberhinaus sei Goppel „mit ganzem Herzen Föderalist“ gewesen, der stets sehr deutlich auf die Eigenstaatlichkeit Bayerns gepocht habe. „Daher spielen wir bis heute bei offiziellen Anlässen die Bayernhymne – und das mit großem Stolz.“ Die Bayernhymne sei ja im Kern ein Gebet, erklärte Huber, und zwar für ein lebens- und liebenswertes Bayern. „Das wäre ganz im Sinne Alfons Goppels gewesen. Die Erinnerung an diesen großen Landesvater lebt in den Herzen der Menschen weiter“, betonte Huber abschließend.

Erzabt Wolfgang Öxler aus der Missionsbenediktiner-Abtei St. Ottilien erinnerte mit einigen besinnlichen Worten daran, dass es im Christentum immerhin „Er-Lösung“ heiße und nicht „Ich-Lösung“. „Wir können uns nicht selbst erlösen, sondern er, Gott, nimmt uns auf in sein Reich“, so der Erzabt.