CSU-Fraktionschef begrüßte zahlreiche Gäste zum Festakt im Bayerischen Landtag. (Foto: CSU-Landtagsfraktion)
Landtag

70 Jahre CSU-Fraktion

In einem Festakt feierte die CSU-Landtagsfraktion ihren 70. Geburtstag. Fraktionschef Thomas Kreuzer erinnerte an die schwierigen Anfänge und verwies auf die großen Erfolge in Bayern. Festredner Django Asül spießte die kleineren und größeren Verfehlungen kabarettistisch auf.

„1946 war Bayern Schlusslicht, heute sind wir Tabellenführer“, so prägnant fasste CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer die vergangenen 70 Jahre zusammen. Seit sieben Jahrzehnten besteht die CSU-Landtagsfraktion und dieses Ereignis feierten die Abgeordneten am Montagabend in einem Festakt. Im überfüllten Senatssaal des Landtags begrüßte Fraktions-Chef Kreuzer zu diesem Anlass unter anderem die ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Gerold Tandler, Alois Glück, Georg Schmid, Joachim Herrmann und Christa Stewens. Zu den Gästen zählten auch die ehemaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und Günther Beckstein. Aber auch Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring war zur Feier nach München gekommen.

Garanten für eine lebenswerte Heimat

Kreuzer erinnerte in seiner Rede an die schwierigen Anfänge der CSU in Bayern, in einer Zeit, in der große Teile des Freistaats in Schutt und Asche lagen. „Wohnungsnot, Wiederaufbau und die Aufnahme der Heimatvertriebenen“ seien damals die großen Aufgaben gewesen. Von Anfang an habe die CSU-Fraktion als prägende Kraft in Bayern ihren Beitrag zum Aufstieg des Landes geleistet, sagte Kreuzer. „Heute liegen die glücklichsten Regionen in Bayern“, so der Fraktionschef. Und die CSU-Fraktion sei Garant dafür, dass Bayern „lebenswerte Heimat“ bleibe.

Der CSU-Parteivorsitzende und Ministerpräsident Horst Seehofer hob in seiner Rede besonders die Leidenschaft der Abgeordneten hervor. Ein Gang zur Fraktion sei für den Ministerpräsidenten nur selten ein „Wohlfühltermin.“ Intensiv werde dort über Themen diskutiert und so manches Mal habe er erfahren müssen, wie „leicht entflammbar“ die Fraktion sei. In der CSU-Fraktion, so Seehofer, säßen eben Frauen und Männer, die von „Liebe zum Land erfüllt“ seien. „Zeigen Sie diese Liebe, pflegen Sie sie“, appellierte der Ministerpräsident an die Politiker. „Sie ist eine ungeheuere Kraftquelle“.

Mehrheitsfraktion als Opposition

Landtagspräsidenten Barbara Stamm, die seit 40 Jahren dem Landtag angehört, erklärte, wie dankbar sie sei, Mitglied dieser Fraktion zu sein. Stamm sagte, es sei stets eine Stärke der Fraktion gewesen, dass sie im entscheidenden Moment gewusst habe, worauf es ankomme. Dabei, so Stamm, sei das nicht immer einfach für die Abgeordneten gewesen: „Wir mussten häufig selbst Opposition sein und unsere Anliegen gegenüber der Staatsregierung vertreten.“

Das Fehlen einer echten Opposition nahm auch der Kabarettist Django Asül in seiner Festrede zum Anlass für eine seiner zahlreichen Spitzen gegen die CSU: Regelmäßig, so Asül, habe sich die Partei selbst Probleme schaffen müssen, um daran zu wachsen. „Wie können wir uns strategisch dumm verhalten, ohne uns taktisch klug anzustellen?“, spottete Asül am Beispiel der Debatte um das Rauchverbot in Bayerns Wirtshäusern.

Der niederbayerische Kabarettist widmete sich bei seinem Auftritt den weniger ruhmreichen Kapiteln in der Geschichte der Fraktion und ließ dabei kaum ein Mitglied der Parteiprominenz ungeschoren – zum großen Spaß der übrigen Anwesenden. Parteichef Seehofer zeigte sich anschließend begeistert: „Famos“, lautete sein Urteil – nicht nur über die kabarettistische Bilanz von 70 Jahren CSU-Fraktion im Landtag.

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