Christian Schmidt, Bundeslandwirtschaftsminister und Chef des Evangelischen Arbeitskreises der CSU. (Foto: BMEL/Thomas Köhler)
EAK-Landesversammlung

„Nicht missionieren, sondern für den Glauben werben“

Die Flüchtlingsdebatte bestimmte weite Teile der Landesversammlung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CSU in Bamberg. Dabei sei es wichtig, Flüchtlingen aus christlichem Antrieb zu helfen, betonte EAK-Chef Christian Schmidt. Allerdings gebe es auch die evangelische Idee, dass jeder für sich selbst verantwortlich sei.

Unter dem Eindruck der Herausforderungen durch den Asylzustrom des vergangenen Jahres hat sich der Evangelische Arbeitskreis der CSU (EAK) zu seiner Landesversammlung in Bamberg getroffen. Dabei rief der Vorsitzende des Arbeitskreises und Bundeslandwirtschaftsminister, Christian Schmidt, die evangelischen CSU-Mitglieder dazu auf, selbstbewusst mit ihrem Glauben umzugehen. „Ich möchte, dass wir selbstbewusst sind“, sagte der Minister bei seiner Rede. Allerdings sollten die Gläubigen nicht missionieren, sondern für mehr evangelisches Bewusstsein werben.

Christliche Werte, rationale Bewertung

Vor allem zutiefst christliche Werte wie die Achtung der Menschenwürde, des Respekts vor dem Einzelnen und der Solidarität seien wichtig für christliches Handeln, so der EAK-Chef. Allerdings, so schränkte Schmidt ein: „Das gilt aber auch für die evangelische Idee, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist.“

Selbstbewusst christlich sein

Auf die jüngste Kritik des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick an der CSU zu „Verfassungstreue“ in der Asylfrage reagierte Schmidt mit klaren Worten. „Darum muss man sich nicht sorgen“, stellte der Minister klar. Allerdings sei es auch nicht ungewöhnlich, dass „Christen untereinander auch einmal streiten könnten“. Dennoch: „Sowohl das Grundgesetz als auch die bayerische Landesverfassung basieren auf der jüdisch-christlichen Wertetradition“, betonte Schmidt. „Selbstbewusst christlich sein heißt für mich aber auch, dass wir Flüchtlingen helfen, aber wenn jemand kommt, weil er ein leichteres Leben haben will – dann geht das nicht.“