CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. (Foto: CSU)
Bundestagswahl

Aufstellen für Berlin

Nach und nach stellt die CSU ihre Kandidaten für die kommende Bundestagswahl auf. Bekannte Köpfe haben ihre Nominierung bereits in der Tasche - Landtagspräsidentin Barbara Stamm betont allerdings, wie wichtig die weitere Förderung von Frauen in der CSU ist. Damit spricht sie ihrem Parteichef aus der Seele.

In den Reihen der CSU laufen die Nominierungsverfahren für die kommende Bundestagswahl auf Hochtouren. Zahlreiche Bundeswahlkreise haben ihre CSU-Kandidaten bereits aufgestellt – unter den Nominierten sind prominente Namen.

Scheuer und Dobrindt mit 100 Prozent Rückendeckung

Generalsekretär Andreas Scheuer etwa wurde mit einem perfekten Ergebnis von 100 Prozent von den Delegierten seiner Nominierungsveranstaltung als Direktkandidat in Passau aufgestellt. Ebenso erfolgreich war Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Weilheim, der mit „voller Punktzahl“ von seinem Kreisverband nominiert wurde. Seine Staatssekretärin Dorothee Bär hat ihre Nominierung in Bad Kissingen ebenso bereits in der Tasche wie Emmi Zeulner in Kulmbach. In Ebersberg heißt der Kandidat erneut Andres Lenz, in Würzburg tritt Paul Lehrieder wieder an. Bis Ende diesen Jahres werden die meisten CSU-Verbände ihre Direktkandidaten nominieren.

Stamm fordert mehr Förderung von Frauen

Unterdessen werden Stimmen laut, die eine noch stärkere Förderung von Frauen innerhalb der CSU fordern. Die stellvertretende CSU-Vorsitzende und Landtagspräsidentin Barbara Stamm etwa sagte, „gute und hoch qualifizierte Frauen“ hätten in der CSU noch immer „oft keine Chance“. Als Beispiel nannte sie die Landeshauptstadt: In München gebe es beispielsweise bislang nur männliche Kandidaten für die Bundestagswahl. „Das ist ein unhaltbarer Zustand“, sagte Stamm in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Es sei nicht sehr positiv, wenn eine Großstadtpartei wie die Münchner CSU so gut wie keine Frauen habe. „Sie hätte Frauen, aber sie haben nicht die Chancen und die Möglichkeiten.“ Sie könne sich nicht vorstellen, so Stamm weiter, dass der Parteivorsitzende „da einfach so zuschauen“ werde.

Wer den Anspruch erhebt, mehrheitsfähig sein zu wollen, muss ein Abbild der Bevölkerung wiedergeben.

Horst Seehofer

Seehofer hat Frauenförderung auf der Agenda

Und tatsächlich spricht Barbara Stamm Parteichef Horst Seehofer mit ihrer Mahnung aus der Seele. In den vergangenen Jahren hatte sich Bayerns Ministerpräsident immer wieder für die stärkere Unterstützung von Frauen in der CSU stark gemacht. Schon 2010 hatte Seehofer betont: „Wer den Anspruch erhebt, mehrheitsfähig sein zu wollen, der muss ein Abbild der Bevölkerung wiedergeben als Partei.“ Dazu gehöre, so der Parteichef weiter, in ganz besonderem Maße auch die Förderung von Frauen in politischer Verantwortung.