Wollen die anstehenden Herausforderungen – vor allem für den Mittelstand in und um Ansbach – gemeinsam meistern: die neugewählte Vorstandschaft mit (v.l.n.r.) Volker Dorn, Silke Sagmeister-Eberlein, MdL a.D. Klaus Dieter Breitschwert, Andreas Schalk und Michael Reinhart. (Foto: MU)
MU Ansbach

„Herausforderungen im Großen wie Kleinen“

Der ehemalige Landtagsabgeordnete Klaus Dieter Breitschwert wird für weitere zwei Jahre die Geschicke der Mittelstands-Union (MU) Ansbach leiten. Das ergab das Votum der Mitglieder des Kreisverbands bei ihrer Jahreshauptversammlung, bei der Breitschwert auch detailliert auf die Herausforderungen für den Mittelstand in Zukunft wie Gegenwart einging.

Um auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften zu können, müssen laut der Stadt- und Landkreis-übergreifenden Mittelstands-Union (MU) der CSU Ansbach gleich mehrere Herausforderungen bewältigt werden. Davon zeigten sich alle Mitglieder der MU Ansbach bei ihrer Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen überzeugt. Allen voran gelte es, so die MU-Mitglieder mit ihrem wiedergewählten Kreisvorsitzenden Klaus Dieter Breitschwert an der Spitze, eine sinnvolle Lösung für die Flüchtlingsproblematik zu finden. „Doch wer ist in der Lage dazu, eine Lösung herbeizuführen?“, fragten sich die Mitglieder. An Angela Merkel ging diese Frage: Die Bundeskanzlerin stand im Rahmen der Mitgliederversammlung immer wieder in der Kritik.

Die politische Entfremdung wird immer größer.

Andreas Schalk

Mit Sorge hat beispielsweise Andreas Schalk, Kreisvorsitzender der CSU Ansbach-Stadt, die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt verfolgt: „Die politische Entfremdung wird immer größer“, stellte Schalk fest und betonte, dass die Bevölkerung durch das verstärkte Wählen der AfD ihren Protest zum Ausdruck gebracht habe. Denn die AfD sei nichts weiter als eine „Protestpartei“, die keine hohe Lösungskompetenz aufweise, so Schalk. Damit sei es Angela Merkel gelungen, das bürgerliche Lager zu spalten, so Schalk weiter. In Bezug auf die Flüchtlingsfrage sei eine europäische Lösung möglich, jedoch verhindere auch hier die deutsche Kanzlerin eine europäische Zusammenarbeit, was wiederum den europäischen Zusammenhalt gefährden könnte.

„Mittelstand steht vor fundamentalem Wandel“

Neben dieser weltweiten Herausforderung steht der Mittelstand vor einem fundamentalen Wandel, verdeutlichte MU-Kreisvorsitzender Breitschwert. So ist laut Breitschwert die fortschreitende Digitalisierung nicht nur international, sondern auch regional spürbar. Aber auch durch den Wandel der Berufsbilder verzeichne vor allem die Handwerksbranche einen erheblichen Fachkräftemangel. Als mögliche Lösung des Problems schlug er vor, digitale Innovationen in die berufliche Bildung hineinzutragen. Das duale Bildungssystem könne dabei als Vorbild dienen, denn qualifizierte Nachwuchsbewerber seien gefragter denn je, wusste der Politiker.

Dieser Bürokratismus, der seine Fangarme in jeden Winkel unseres Lebens schlägt, ist eine Bedrohung für die Freiheit.

Klaus Dieter Breitschwert

Als weitere Bedrohung für den Mittelstand in der Zukunft sieht der CSU-Mann die Einschränkung unternehmerischer Freiheit. Gerade die Freiheit sei aber die „wichtigste Ressource, um mit Veränderungen umzugehen“. Diese Ressource werde nun durch bestimmte Regelungen, wie der Einführung des Mindestlohns oder der Mietpreisbremse, nachhaltig eingeschränkt, zeigte sich Breitschwert besorgt. Für ihn zeige sich damit ganz klar: „Dieser Bürokratismus, der seine Fangarme in jeden Winkel unseres Lebens schlägt, ist eine Bedrohung für die Freiheit.“

Erbschaftssteuer als Bedrohung für Betriebe

Als weitere Hürde für den Mittelstand machte der Kreisvorsitzende das Thema „Finanzen“ aus: Ein enormes Einnahmewachstum stehe einer sinkenden Investitionsquote im Bundeshaushalt gegenüber. Breitschwert wunderte sich angesichts dessen, wohin das ganze Geld geflossen sei. Durch die neu eingeführte Erbschaftssteuer werde zudem die Investitionsfähigkeit mittelständischer Betriebe maßgeblich geschwächt, obwohl diese „in den kommenden 10 bis 15 Jahren massiv investieren“ müssten.

Als vierte und letzte Herausforderung sprach Breitschwert das Thema „Mittelstand und Ausbildung“ an. Nicht nur das Abitur, sondern auch andere Bildungsabschlüsse sollten anerkannt werden, da sonst dem Handwerk Talente abgezogen werden könnten, forderte er im Namen seines Kreisverbandes. Schon jetzt fehlten rund 110.000 qualifizierte Fachkräfte – ein Grund, um für die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu werben, so Breitschwert abschließend.

Breitschwert bleibt Kreisvorsitzender

Zum Schluss der Mitgliederversammlung wurde Breitschwert einstimmig für zwei weitere Jahre als Kreisvorsitzender bestätigt. Zu seinen Stellvertreter wurden Jürgen Walther, Franz Antritt, Volker Dorn und Andreas Schalk gewählt. Als Schriftführer wurden Michael Reinhart und Silke Sagmeister-Eberlein in ihren Ämtern bestätigt.