Die Stadt Amberg, seit fast zehn Jahren Sitz des ersten von „Luftbildhauer“ Wilhelm Koch (Foto) aufgebauten Luftmuseums, ist stolz auf diese weltweit wohl einzigartige Ausstellung zum Thema „Luft“ und wirbt heute sogar als „Luftkunstort“ um Gäste. (Foto: obx-news / Uwe Moosburger)
Luftmuseum Amberg

Das gefühlte Nichts als Ausstellungsobjekt

Die Oberpfälzer Stadt Amberg ist Sitz des ersten von „Luftbildhauer“ Wilhelm Koch aufgebauten und weltweit wohl einmaligen Luftmuseums. Nach knapp zehn Jahren zogen die Museumsmacher nun Bilanz: Demnach ließen sich rund 80.000 Besucher seit der Eröffnung 2006 von den luftigen Exponaten faszinieren.

80.000 Besucher, 1.000 Führungen und 72 Wechselausstellungen – das ist die Bilanz nach knapp zehnjährigem Bestehen des weltweit wohl einmaligen Luftmuseums im oberpfälzischen Amberg. Außerdem zieht es Luftkünstler aus der ganzen Welt – von Kanada bis Japan, von England bis Slowenien – dort hin, um das Museum regelmäßig als Forum zur Präsentation ihrer Werke zu nutzen. 150 Mitglieder des Luftmuseumsvereins finanzieren den Museumsbetrieb im Wesentlichen mit. Die Stadt Amberg nennt sich mittlerweile sogar selbstbewusst „Luftkunstort“.

„Luft ist nicht nichts, sondern alles.“

Initiator des 2006 eröffneten Luftmuseums ist Wilhelm Koch. Für den selbsternannten „Luftbildhauer“ ist Luft weit mehr als nur die chemische Verbindung aus knapp 80 Prozent Stickstoff, rund 20 Prozent Sauerstoff und ein paar Edelgasen. Luft ist für den Amberger Künstler der Stoff, der seinen Museumstraum beflügelt: „Viele Leute könnten sich zuerst nichts unter einem Luftmuseum vorstellen, sind dann nach dem Besuch aber begeistert­“, sagt Koch. Sein Lebensmotto: „Luft ist nicht nichts, sondern alles.“ Ihm kam die Idee zur Gründung eines Luftmuseums, nachdem er jahrelang das „Gummeum“, das Gummimuseum in Kallmünz, geleitet hatte. Dort beschäftigte er sich auch damit, Luft sichtbar und fassbar zu machen, und kam deshalb auf die Idee, ein Luftmuseum zu eröffnen.

„Airparc“ mit Luftdusche und fliegendem Teppich

Seither gibt es auf rund 650 Quadratmetern Ausstellungsfläche in einem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Gebäude mit dem Hausnamen „Engelsburg“ Originelles und Kurioses zu sehen. So erwartet den Besucher auf einem der insgesamt drei Stockwerke zum Beispiel ein sogenannter „Airparc“ – mit Luftdusche, fliegendem Teppich, einer Orgelsäule, einem Sechzehn-Ventiler, einem Luft-Alphabet sowie einer Luftharfe. Daneben gibt es einen eigenen Ausstellungsbereich zum Thema „Aufblasbares Wohnen“, dort stellen die Amberger Luft-Fans unter anderem Werkzeuge und Hausgeräte vor, die durch kräftiges Pusten zum Leben erweckt werden – vom aufblasbaren Eimer bis hin zum Luft-Besen. Und in der gotischen Hauskapelle des historischen Gebäudes gibt es passenderweise biblische Luftzitate.

Sonderprogramm zum Jubiläumsjahr 2016

Aktuell und noch bis 24. Januar 2016 überrascht zudem der holländische Künstler Ronald van der Meijs die Besucher mit drei großformatigen Installationen unter dem Motto „Atmende Gegenstände – Breathing Objects“. In der gotischen Hauskapelle zeigt parallel dazu die Münchner Künstlerin Maria Rucker Skulpturen zum Thema „Von der Nase zur Skulptur“ – umgesetzt in der Darstellung von Nasen verschiedenster Tiere. Für das Jubiläumsjahr 2016 planen die Museumsmacher überdies eine große Themenausstellung über das Schweben sowie eine große Luftnacht und das 10. Luftboottreffen mit großem Luftmuseumsfest. Außerdem ist erstmals ein Luftkongress geplant, der dann künftig in zweijährigem Rhythmus stattfinden soll.

Luftmuseum Amberg:

  • Geöffnet ist von Dienstag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und am Samstag, Sonntag sowie an den Feiertagen bereits ab 11 Uhr. Am 28. November 2015 ist die Sammlung allerdings wegen des Weihnachtsmarktes nicht zugänglich.
  • Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 4,50 Euro, für Kinder und Ermäßigte 3 Euro und für Familien 9 Euro.
  • Weitere Informationen unter: www.luftmuseum.de.

(obx/dia)