Panorama-Ansicht des großen Saals der Meistersingerhalle. (Foto: Christian Höhn / Stadt Nürnberg)
Konzertsaal Nürnberg

Neubau ist beschlossene Sache

Der Neubau eines Konzertsaals in Nürnberg ist definitiv: Der Stadtrat sprach sich mehrheitlich für das Millionenprojekt aus. Entstehen soll es nach übereinstimmender Meinung aller Beteiligten auf dem Parkplatz neben der Meistersingerhalle, die nach über 50-jährigem Bestehen dringend sanierungsbedürftig geworden ist.

In seiner letzten Sitzung vor seiner Sommerpause brachte der Nürnberger Stadtrat noch ein für die kulturelle Seite der Stadt wichtiges Projekt auf den Weg: Fast einstimmig beschloss er den Neubau eines Konzertsaals auf dem Parkplatz neben der Meistersingerhalle. Der Platz hatte sich bereits im Vorfeld als am besten geeigneter Standort für den Neubau deutlich herauskristallisiert. Ein Gutachten hatte vor dem Stadtratsbeschluss die Eignung des Platzes, der bereits der Stadt gehört, nochmals bestätigt.

Architektenwettbewerb als nächstes Ziel

Nachdem der neue Konzertsaal nun beschlossene Sache ist, kann die Stadt mit einem ersten Entwurf als Grundlage für einen Architektenwettbewerb loslegen. Der Wettbewerb selbst könnte dann einem ersten vagen Zeitplan zufolge im Herbst 2016 stattfinden. Dabei wird es sicherlich die ein oder andere Herausforderung aus baulicher Sicht geben. Maßgabe ist, dass der Saal internationalen Anforderungen gerecht werden und damit auch internationale Musiker nach Nürnberg locken soll.

Der bislang bestehende Konzertsaal, die sogenannte Meistersingerhalle, ist nach über 50-jährigem Bestehen dringend sanierungsbedürftig und wie der Konzertsaal im Gasteig in München seit jeher mit einer als unbefriedigend geltenden Akustik ausgestattet. Zudem braucht die Nürnberger Oper, die mit Baujahr 1905 noch älter ist, eine Ausweichspielstätte für die Zeit ihrer ebenfalls fälligen Sanierung. Den Plänen nach soll die Meistersingerhalle zusätzlich zum Konzertsaal-Neubau saniert, aber hierbei vom Konzertsaal zum Tagungs- und Kongresszentrum umgewandelt werden.

Zu den möglichen Kosten für das gesamte Projekt sind noch keine Zahlen bekannt; es dürfte sich aber um einen Millionenbetrag handeln. Bayerns Finanzminister Markus Söder hatte bereits vorab signalisiert, dass sich der Freistaat Bayern an den Kosten beteiligen würde. Einen Großteil der Kosten wird allerdings die Stadt tragen müssen. Was die Zeitdauer des gesamten Baus betrifft, veranschlagt die Stadt zum jetzigen Zeitpunkt „grob einen Planungs- und Bau-Zeitraum von mindestens zehn Jahren“; die Grundsteinlegung wird vermutlich nicht vor 2017 sein.

München derzeit noch bei Standort-Prüfung

Zumindest mit ihrem Beschluss ist die Stadt Nürnberg der Landeshauptstadt München nun voraus. In der Landeshauptstadt läuft derzeit noch die Prüfung eines geeigneten Standorts für den bereits seit über zehn Jahren anvisierten Konzertsaal-Neubau in Ergänzung zum renovierungsbedürftigen Gasteig und Herkulessaal. Begrenzt wurde die Auswahl möglicher Orte für den Neubau nun auf „fünf Standorte, die aus der Mitte der Münchner Bürgerschaft vorgeschlagen wurden und sowohl aus baulicher als auch aus städtebaulicher Sicht erfolgversprechend sind­“, wie Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle vor Kurzem bei der Sitzung des Ministerrats bekannt gab (BK berichtete). Eine Entscheidung soll laut Spaenle und dem Kabinett im Herbst 2015 fallen, eine Realisierung möglichst bis 2018 erfolgen.