Der Kini kommt zurück
Die Faszination um Märchenkönig Ludwig II. sind einfach zu erfolgsversprechend - das Festspielhaus Füssen wagt eine erneute Inszenierung. Allerdings betritt der Kini nur bis Anfang September die Bühne. Mit einem neuen Konzept hoffen die Initiatoren auf ausverkaufte Musicalabende.
Festspielhaus Füssen

Der Kini kommt zurück

Die Faszination um Märchenkönig Ludwig II. sind einfach zu erfolgsversprechend - das Festspielhaus Füssen wagt eine erneute Inszenierung. Allerdings betritt der Kini nur bis Anfang September die Bühne. Mit einem neuen Konzept hoffen die Initiatoren auf ausverkaufte Musicalabende.

Im Festspielhaus Füssen wird wieder ein Musical über das Leben von König Ludwig II. gezeigt. Premiere der neuen Version von „Ludwig²“ ist am Donnerstag, den 11. August. Danach wird es bis zum Anfang September 28 weitere Aufführungen des Musicals mit dem Untertitel „Der König kommt zurück“ geben. Der Titel passt, schließlich ist es schon der vierte Versuch, das Stück erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Die Hauptrolle übernimmt Matthias Stockinger. Anna Hofbauer spielt die „Sissi“, Uwe Kröger den Psychiater Dr. Gudden. Viermal wird Operntenor René Kollo als Schattenmann auf der Bühne stehen.

Das Festspielhaus in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein war Ende der 1990er Jahre eigens für ein Musical über den legendären Bayernkönig gebaut worden. Doch es folgten mehrere finanzielle Pleiten. Inzwischen hat auch das Festspielhaus Insolvenz angemeldet. Die Wiederaufnahme von „Ludwig²“, die der Stuttgarter Regisseur Benjamin Sahler initiiert hat, ist davon nicht betroffen. Es ist das zweite Ludwig-Musical aus dem Jahr 2005, für das Konstantin Wecker, Christopher Franke und Nic Raine die Musik geschrieben haben.

Erfolgreiches Crowdfunding

Um kein Risiko einzugehen, hatte Sahler für das Projekt mit Hilfe eines Crowdfundings im Internet Geld gesammelt. Das ist auch einer der Gründe, warum es dieses Mal klappen soll. Das Geldsammeln im Internet brachte 165.000 Euro. Damit gilt sie als die erfolgreichste Crowdfundingaktion der europäischen Musik- und Theatergeschichte. Ein weiterer Grund: eine kürzere Spieldauer. Während die Vorgänger versuchten, Musicalkarten das ganze Jahr über zu verkaufen, tritt der Kini dieses Mal nur in der Ferien-Hochsaison auf.

Mythos Märchenkönig

Leben und Tod des „Märchenkönigs“ Ludwig II sind bis heute ein Mysterium, welches weltweit die Menschen in seinen Bann zieht. Wohl kein Kapitel in der Biografie Ludwigs II. erregt so viel Interesse und wird bis heute so kontrovers diskutiert, wie die Vorgänge um die Entmachtung und den ungeklärten Tod des bayerischen Königs. Ludwig II. hatte im Lauf seines Lebens bereits mehrfach Selbstmordabsichten geäußert. Am 13. Juni, dem Pfingstsonntag, machte der König abends einen Spaziergang mit seinem Arzt Bernhard von Gudden. Die Pfleger blieben am Hof. Als der König und sein Arzt nach eineinhalb Stunden noch nicht zurückgekehrt waren, ließ man nach ihnen suchen. Noch vor Mitternacht fanden sie die Leichen der beiden Spaziergänger im Starnberger See.

Bis heute ranken sich um die Vorgänge viele Theorien. Beweisstücke sollen verschwunden sein, Mordpläne oder Fluchtabsichten bleiben ungeklärt: Selbstmord nach Ermordung des Arztes, ein Herzschlag beim Fluchtversuch, Ludwig II. als Opfer eines Schusses entweder aus Mordabsicht oder aus Versehen … Das sind nur einige Theorien dazu, was wirklich am 13. Juni 1886 geschah. Wer erneut in die Geschichte eintauchen möchte, kann sich auf eine Zeitreise in Füssen begeben.

(dpa/AS)