Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber aus dem Nahen Osten und Nordafrika, die über die Balkanroute über Österreich nach Deutschland drängen. Mutmaßlich geben sich viele Nordafrikaner als Syrer aus. (Foto: Imago/Zuma Press)
Asylpolitik

Österreich verweigert 3000 Flüchtlingen die Einreise

Österreich schlägt im Umgang mit Asylbewerbern schärfere Töne an. Knapp 3000 Einreisewillige wurden in den letzten drei Wochen abgewiesen, weil sie falsche Angaben zu ihrer Nationalität gemacht hatten. Mit Hilfe von Dolmetschern kamen die Behörden den Betrügern auf die Schliche. Ist dieses Vorgehen auch ein Vorbild für Deutschland?

Die österreichischen Behörden haben in den letzten drei Wochen knapp 3000 Asylbewerbern die Einreise in die Alpenrepublik verwehrt. Das teilte die Polizei in Wien mit. Der Grund für die Einreiseverweigerung: Die Menschen hatten offenkundig falsche Angaben zu ihrer Nationalität gemacht. Schärfere Kontrollen an den Grenzen zu Slowenien hätten diese Entwicklung zur Folge gehabt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Aktuell wollen täglich etwa 3000 Menschen die Grenze nach Österreich überqueren.

Dolmetscher testen Akzente

Bei Neuankömmlingen, die behaupten, aus Syrien, dem Irak oder anderen Staaten wie Afghanistan zu kommen, werden speziell ausgebildete Dolmetscher hinzugezogen, die den Akzent des Asylbewerbers überprüfen sollen. Die ernüchternde Bilanz nach wenigen Wochen: 3000 Menschen hatten bei ihrer Herkunft gelogen, darunter Marokkaner und Algerier. Die logische Konsequenz: Die Österreicher verweigerten ihnen die Einreise.

Vorbild für Deutschland?

Das Vorgehen der österreichischen Behörden könnte auch Vorbild für Deutschland sein. Die österreichische Polizei hat mitgeteilt, dass Deutschland in den letzten Wochen rund 200 Migranten die Einreise verwehrt habe, weil sie keine gültigen Ausweisdokumente vorzeigen konnten oder sie Asyl in anderen EU-Ländern beantragen wollten.