Bald könnte der Memminger Flughafen wieder zur Großbaustelle werden. Die Anteilseigner planen den Ausbau des Airports. (Foto: Allgäu Airport)
Flughafen Memmingen

Bürger stimmen für Ausbau

Bei einem Bürgerentscheid sprach sich eine Mehrheit der Bevölkerung für einen Ausbau des Memminger Flughafens aus. Während das Voting in Memmingen selbst klar für die Beteiligung der Stadt an den geplanten Grundstückszukäufen ausfiel, war das Ergebnis im umliegenden Landkreis etwas knapper. Die Bürgerinitiativen, die den Ausbau verhindern wollten, räumten ihre Niederlage bereits ein.

Der Allgäu-Airport soll größer werden. Dafür sprachen sich jetzt die Menschen in Memmingen und der Region in einem Bürgerentscheid aus. Eine Mehrheit der Wahlgänger sprach sich für das Konzept der Stadt Memmingen aus, neue Grundstücke rund um den Flughafen zu kaufen und den Allgäu-Airport mittelfristig auszubauen.

Seit knapp 13 Jahren wird der frühere Militärflughafen für die zivile Luftfahrt genutzt, die Passagierzahlen steigen seit Jahren deutlich an. Auch für die Wirtschaft im Südwesten Bayerns hat sich der Flughafen als wertvoller Standortvorteil erwiesen.

Klare Mehrheit im Stadtgebiet

In der Stadt Memmingen selbst stimmten 59,6 Prozent der Wähler dem Ratsbegehren nach einem Ausbau zu und stimmten so mit „Ja“ für die Beteiligung an den Grundstückskäufen. Das Bürgerbegehren einer Initiative, das den Ankauf neuer Airport-Flächen hatte verhindern wollen, kam nur auf 47,1 Prozent. Im umliegenden Landkreis Unterallgäu fiel das Votum knapper aus – dort sprachen sich knapp 53 Prozent für das Ratsbegehren aus.

Quorum verfehlt – Ratsbegehren bleibt gültig

Allerdings wurde ohnehin die nötige Anzahl von 6.316 Stimmen – weder für das Bürger- noch für das Ratsbegehren erreicht. Somit bleibt der Stadtratsbeschluss für eine Beteiligung der Kommunen an Grundstückszukäufen gültig. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 33,1 Prozent.

Bürgerinitiative räumt Niederlage ein

Die Gegner des Ausbaus räumten ihre Niederlage noch am Sonntagabend ein. Zwei Sprecher der führenden Bürgerinitiative nannten das Ergebnis „ernüchternd“. Man nehme das Votum der Wähler zur Kenntnis und akzeptiere die demokratische Entscheidung.

Für den Flughafen meldete sich Allgäu-Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid zu Wort. Er betonte, wie erfreulich besonders das klare Ergebnis im Memminger Stadtgebiet für den Flughafen sei. Das „Ja“ der Bürger sei nicht nur ein „Ja“ zum Airport selbst, sondern zur gesamten Region. Memmingens SPD-Oberbürgermeister Ivo Holzinger teilte ebenfalls mit, sei er mit dem Resultat „hochzufrieden“. Vom Freistaat Bayern hatte es vorab ebenfalls Signale der Unterstützung für das Ratsbegehren gegeben – Finanzminister Markus Söder (CSU) hatte sich unterstützend geäußert.

Reform der Organisationsstruktur des Flughafens

Jetzt soll die Struktur des Airports, der trotz steigender Fluggastzahlen auch mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, komplett neu aufgestellt werden. Künftig soll es nicht mehr die Allgäu Airport GmbH, sondern stattdessen drei Gesellschaften geben. Diese sollen dann den mittelfristigen Ausbau des Flughafens erarbeiten und genau konzipieren.