Die Bioabfallvergärungsanlage in Rehau. Bild: Rehau AG
Bioabfallvergärung

Die Nase vorn

In Deutschland ist es das erste seiner Art: Das Bioenergiezentrum Hochfranken, ein auf Initiative lokal ansässiger Unternehmen auf den Weg gebrachtes kommunales Energieversorgungszentrum in Rehau, das über 40 Prozent des Strombedarfs von Privathaushalten und Industrie vor Ort deckt. Mit Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf wurde nun die neue Bioabfallvergärungsanlage eingeweiht.

Im Beisein der Bayerischen Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Ulrike Scharf, wurde nun der vierte, entscheidende Baustein des Bioenergiezentrums Hochfranken eingeweiht: die groß dimensionierte Bioabfallvergärungsanlage, betrieben von der rsb Bioverwertung Hochfranken GmbH. Die Anlage wandelt jährlich bis zu 30.000 Tonnen kommunalen und gewerblichen Bioabfalls zu Biogas und hochwertigem Wirtschaftsdünger um. Das in der Region vorhandene Potenzial an organischen Haushaltsabfällen wird somit energetisch optimal genutzt. In punkto Energieversorgung und Klimaschutz leistet die Kleinstadt Rehau südöstlich von Hof damit Großes: Das Bioenergiezentrum Hochfranken, das auf Initiative lokaler Unternehmen initiierte kommunale Energieversorgungszentrum, das über 40 Prozent des Strombedarfs von Privathaushalten und Industrie vor Ort abdeckt. Insgesamt vier Anlagen produzieren hier jährlich rund 76.000 Megawattstunden Strom und Wärme für eine der industriestärksten Städte Bayerns. Das Projekt weist den Weg in eine neue Energie-Ära.

Mit einem Blumentopf voll Wirtschaftsdünger aus Oberfranken im Arm blickte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf gestern in die Zukunft kommunaler Energieversorgung: auf ein „umweltfreundliches, technisch ausgefeiltes und hoch effizientes Leuchtturmprojekt in Oberfranken“, das über die Grenzen Bayerns und Deutschlands hinaus für Aufsehen sorge und den Weg in eine neue Energie-Ära weise. „Die erfinderischen Franken haben wieder mal die Nase vorn“, sagte Scharf während der Einweihung der neuen Bioabfallvergärungsanlage.

Höhere Gasausbeute

Die groß dimensionierte Bioabfallvergärungsanlage, betrieben von der rsb Bioverwertung Hochfranken GmbH, die nun vor den Toren der Stadt erfolgreich in Betrieb gegangen ist, ist zugleich das Herzstück. „Die Gasausbeute bei dieser Anlage ist am Ende 25 bis 30 Prozent höher als bei bestehenden Verfahren“, betont Eric Priller, Geschäftsführer der Rehau Energy Solutions GmbH. Das Tochterunternehmen von Polymerspezialist Rehau wurde im Mai 2014 mit der Planung und Errichtung der Anlage beauftragt. Die Kosten für den Anlagenbau belaufen sich auf rund 9,9 Millionen Euro. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit förderte das Projekt mit knapp 2 Millionen Euro.

Für die Realisierung der Bioabfallvergärung Hochfranken wurde von den ortsansässigen Unternehmen Rehau AG + Co., Südleder GmbH & Co KG, Willy Böhme GmbH & Co. KG die rsb Bioverwertung Hochfranken GmbH gegründet. Diese beauftragte im Mai 2014 die Rehau Energy Solutions GmbH mit der Planung und Errichtung der Bioabfallvergärung.

Weitere Informationen unter

www.bez-hochfranken.de

und

www.wastergy.de