Gedränge auf dem Großen Ring in Hermannstadt: Bundespräsident Joachim Gauck (l.) spricht mit dem CSU-Bundestagsabgeordneten Bernd Fabritius (r.). Im Hintergrund v.l.: Brukenthal-Palais, Rathaus und Jesuitenkirche. (Foto: Werner Fink/fkn)
Staatsbesuch

Fabritius mit Gauck in Rumänien

Als Bundespräsident Joachim Gauck kürzlich Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern eine offizielle Visite abstattete, durfte der CSU-Bundestagsabgeordnete Bernd Fabritius ihn begleiten. Fabritius stammt aus Rumänien und gehört der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen an.

Der aus dem siebenbürgischen Agnetheln stammende CSU-Bundestagsabgeordnete Bernd Fabritius hat Bundespräsident Joachim Gauck auf dessen Reise zu Staatsbesuchen in Rumänien, Bulgarien und Slowenien begleitet. Dabei standen die Erfolge im Transformationsprozess wie etwa Korruptionsbekämpfung oder die Festigung rechtsstaatlicher Strukturen im Mittelpunkt.

Ein Höhepunkt der Reise war das Treffen des Bundespräsidenten mit dem rumänischen Staatspräsidenten Klaus Johannis in dessen Heimatstadt Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen. Der Siebenbürger Sachse Fabritius, der gleichzeitig Präsident des Bundes der Vertriebenen (BdV) ist, ist seit vielen Jahren eng mit seinem Landsmann Klaus Johannis befreundet.

Deutsche Minderheit liegt Gauck am Herzen

„Die Begleitung nach Hermannstadt durch Staatspräsident Johannis und seine Gattin im Anschluss an die hochoffiziellen Treffen in Bukarest belegen die Relevanz dieser Reisestation“, bewertet Fabritius das Besuchsprogramm. „Die Reise und insbesondere die durch beide Staatsoberhäupter gemeinsam wahrgenommenen Termine etwa in der zum PASCH-Netzwerk gehörenden deutschsprachigen Brukenthal-Schule oder der Kirchenburg Heltau waren ein guter Beitrag zur Stärkung der bilateralen Beziehungen und zur Würdigung der Brückenfunktion der deutschen Minderheit in unseren Nachbarländern.“

Einen Schwerpunkt seiner Reise wollte Bundespräsident Gauck ganz bewusst auf den Besuch der deutschen Minderheit legen. Damit würdigte Gauck auch deren gutes Verhältnis zu den anderen Ethnien in Rumänien, ihre grenzüberschreitende Verständigungsarbeit – sowie letztlich auch ihr Wirken in Deutschland.

Beteiligt sich Russland an der Zwangsarbeiter-Entschädigung?

Besonders interessiert zeigte sich Gauck in Hermannstadt an dem Schicksal der deportierten Deutschen aus Rumänien in sowjetische Zwangsarbeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Angesichts der Gedenktafeln in der deutschen evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt zeigte sich der Bundespräsident tief bewegt. Im Hinblick auf die im Deutschen Bundestag durchgesetzte Entschädigung der Deportierten reklamierte Gauck spontan eine Verantwortung der Russischen Föderation als Nachfolgestaat der Sowjetdiktatur sowie eine Beteiligung Russlands an der Entschädigung.

„Die Forderung nach einer solchen Beteiligung haben die Landsmannschaften und Verbände der Vertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler bereits in der Vergangenheit thematisiert. Sie ist auch nach der als Anerkennung des Schicksals erreichten symbolischen Entschädigung durch die Bundesrepublik Deutschland nicht vom Tisch“, so Bernd Fabritius.

(PM/wog)