Dichter Verkehr auf dem Mittleren Ring in München. (Bild: Imago/Ralph Peters)
Autobahn

„Südring muss kommen“

Die CSU München will den Autobahnring um die Landeshauptstadt schließen und die Planungen zum Südring wieder aufnehmen. Eine Tunnelvariante soll Anwohner und Umwelt gleichermaßen schonen.

Für die Münchner CSU-Stadtratsfraktion ist klar: der Autobahnsüdring muss wieder in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Sie hat deshalb einen entsprechenden Antrag an den Oberbürgermeister eingereicht, der sich bei Land und Bund dafür einsetzen soll.

Verkehr um die Stadt herumleiten

„München ist und bleibt der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Mitteleuropa“, so die CSU München in ihrer Pressemitteilung. „Fernverkehre müssen um große Ballungsräume herum geleitet und nicht in sie hineingeführt werden.“ Ein äußerer Ring sei das einzig probate Mittel, diese Verkehre aus der Stadt fernzuhalten.

Wer zum Beispiel von Fürstenfeldbruck an den Tegernsee will, muss einmal quer durch München.

Johann Sauerer, CSU München

Priorität habe eine Untertunnelung beim Autobahn-Südring, die die Belastung für Landschaft und Natur äußerst gering halten würde. So könnten die Belange der Anliegerkommunen berücksichtigt werden und Forstenrieder Park sowie Perlacher Forst geschützt bleiben.

„Dringend notwendig“

„Bei dem Megathema Verkehr in München müssen alle zusammenarbeiten. Leider wurde der Ringschluss im Süden auf Druck der benachbarten Umlandgemeinden gestoppt, während der Norden im Verkehr erstickt“, so Johann Sauerer, verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion. „Wer zum Beispiel von Fürstenfeldbruck an den Tegernsee will, muss einmal quer durch München. Man kann hier zwar vielleicht schon einmal am Flaucher die Füße in die Isar halten, der Spaß hält sich aber trotzdem in Grenzen, wenn man sich vorher eine Dreiviertelstunde über den Mittleren Ring gequält hat.“ Deshalb sei die Wiederaufnahme der Autobahnsüdring-Planungen als vordringliche Maßnahmen in den Bundesverkehrswegeplan „dringend notwendig“.

Das Ziel einer fließenden und verträglichen Verkehrsabwicklung könne im momentanen Zustand „niemals erreicht“ werden. Dies zeigten die Verkehrszahlen im Bereich A99 Nord und Ost eindeutig. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Luftreinhaltung muss es nach der Münchner CSU-Stadtratsfraktion auch Ziel sein, den ohnehin be- und in Hauptverkehrszeiten überlasteten Mittleren Ring von überörtlichen Verkehren zu entlasten. Hinzu kommt der Ausbau des bestehenden Autobahnrings A99 im Norden und Osten auf sechs beziehungsweise acht Spuren sowie das prognostizierte Bevölkerungswachstum in der Metropolregion München bis 2031 um 300.000 Menschen. Die bestehende A99 ist mit bis zu 160.000 Fahrzeugen täglich eine der meist frequentierten Straßen in Europa, bis 2030 soll der Lkw-Verkehr um 39 Prozent zunehmen, der Pkw-Verkehr um 10 Prozent.

Machbarkeitsstudie liegt seit 2010 vor

Nach der Machbarkeitsstudie der Autobahndirektion Südbayern vom 17. Mai 2010 ist der Lückenschluss „grundsätzlich sinnvoll und realisierbar“.

Mit täglich 70.000 Fahrzeugen würde der Autobahn-Südring voll seinen verkehrlichen Nutzen erfüllen. Er entlaste zudem den A 99-Nord- und Ostabschnitt sowie den Mittleren Ring mit etwa 17.000 – 18.000 Kfz pro Tag. Anschlussstellen an das untergeordnete Straßennetz könnten vermieden werden, um nachteilige raumstrukturelle Wirkungen zu vermeiden.

Nähere Infos:

Autobahndirektion Südbayern

www.abdsb.bayern.de/projekte