Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer. (Bild: BK / A. Schuchardt)
Wahlkampf

„Die Bundeskanzlerin hat ein hohes Ansehen“

Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer hält ein gutes Abschneiden bei der Bundestagswahl mit der Spitzenkandidatin Angela Merkel für möglich. Zwischen CDU und CSU gebe es genügend Gemeinsamkeiten, auch wenn die Differenzen in der Zuwanderungspolitik blieben.

CSU-Chef Horst Seehofer steht trotz anhaltender Differenzen in der Flüchtlingspolitik einer erneuten Kanzlerkandidatur von Angela Merkel aufgeschlossen gegenüber. Er halte ein gutes Wahlergebnis für möglich – „auch gerade wegen der Person Angela Merkel“, sagte der bayerische Ministerpräsident der Schwäbischen Zeitung. Die Bundeskanzlerin habe ein hohes Ansehen in der Bevölkerung.

Wir als CSU werden unsere Position zur Begrenzung als Voraussetzung für Humanität, die wir seit über einem Jahr vertreten, nicht aufgeben.

Horst Seehofer

In den Politikbereichen, die für die meisten Menschen wichtig seien – in der Wirtschafts-, Finanz- und Bildungspolitik – gebe es sehr große Übereinstimmungen zwischen den Unionsparteien. Bei der Zuwanderung werde es dagegen wohl bei unterschiedlichen Positionen bleiben. „Wir als CSU werden unsere Position zur Begrenzung als Voraussetzung für Humanität, die wir seit über einem Jahr vertreten, nicht aufgeben“, sagte Seehofer. „Das wird im Wahlkampf auch so kommuniziert.“ Er halte es für nicht schädlich, wenn die zwei Parteien in einem Punkt unterschiedliche Positionen haben.

Seehofer warnt vor Wählerbeschimpfung

Mit Blick auf die Wahl in den USA sagte Seehofer, es gelte das Ergebnis zu respektieren und abzuwarten, welche Politik Donald Trump konkret machen werde. Es könne nicht angehen, die Wähler zu beschimpfen,  wie es zum Teil auch in Deutschland passiere. „Die Menschen haben Verlustängste auch in kultureller Hinsicht“, sagte Seehofer. „Wir müssen uns fragen, warum die Menschen so gewählt haben.“ Er sage immer, er habe eine Koalition mit dem Bürger. „Deswegen muss man nicht immer alles tun, was die Bevölkerung einem zuflüstert, aber wir müssen zuhören und die Sorgen ernst nehmen.“