Der Regensburger Andreas A. wurde mehrere Wochen auf Kuba festgehalten. (Bild: Robert W. / fkn)
Ausreise aus Kuba

Andreas A. kommt frei

Mehrere Wochen war Andreas A. nach einem Autounfall von den Behörden auf Kuba festgehalten worden. Jetzt darf der Regensburger endlich ausreisen - gegen eine "Strafgebühr", die das Gebahren der Behörden nur noch rätselhafter erscheinen lässt.

Vor zwei Wochen hatte der BAYERNKURIER als erstes Medium exklusiv über Andreas A. und seinen Alptraum auf Kuba berichtet. Nach einem Autounfall mit mehreren Verletzten durften die beiden Freunde, die mit dem Regensburger auf der Insel waren, zwar ausreisen – Andreas A. aber wurde festgehalten und wohnte zuletzt bei einem Dolmetscher in dessen Wellblechhütte, wo er sich sogar das Bett mit dem wildfremden Mann teilen musste.

Politiker haben sich für die Ausreise stark gemacht

Auf Anfrage des BAYERNKURIER teilte das Auswärtige Amt damals mit, man sei in Kontakt mit dem Betroffenen und tue alles, um Andreas zu helfen. Der aber wollte zu diesem Zeitpunkt seit Wochen nichts mehr von der deutschen Botschaft gehört haben. Jetzt, nach zwei weiteren Wochen in der Wellblechhütte, zahlreichen Medienberichten in ganz Deutschland und dem Engagement von Politikern wie dem CSU-Bundestagsabgeordneten Philipp Graf Lerchenfeld, haben die kubanischen Behörden der Ausreise des Deutschen endlich zugestimmt. Gegen eine Zahlung von 40 Euro kommt A. frei – bereits am Donnerstag nahm er einen Flug von Havanna nach München, wo er von Freunden und Familienangehörigen empfangen wird.

Frage nach dem „Warum“ bleibt wohl unbeantwortet

Musste Andreas also wochenlang auf der Insel bleiben, sein „normales Leben“ anhalten – wegen 40 Euro? Davon ist nicht auszugehen. Berichten seiner Freunde zufolge hatte Andreas schon vorher alle durch den Unfall verursachten Schäden beglichen und daher ohnehin nicht gewusst, warum er überhaupt noch auf Kuba bleiben musste. Es könnte sich um eine ganz „normale“ Willküraktion in einer der letzten kommunistischen Diktaturen gehandelt haben, wofür aber das Motiv fehlt – oder um eine in solchen Ländern ebenfalls üblichen Funktionsstörungen in den aufgeblähten kommunistischen Apparaten.

Währenddessen war in Deutschland eine große Hilfsaktion angelaufen. Freunde und Verwandte hatten Geld für Andreas gesammelt – dabei kamen über 2000 Euro zusammen, mit denen die Rückreise des Oberpfälzers finanziert werden sollte. Jetzt kostet Andreas Heimkehr also – den Flug einmal ausgeklammert – doch „nur“ 40 Euro. Die Frage aber, warum sich die kubanischen Behörden so verhalten haben, wie sie es getan haben, wird letztlich wohl unbeantwortet bleiben.