Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt war einer der Hauptredner auf dem Deutschlandkongress in Hamburg. (Foto: Christian Schmidt)
CDU/CSU

Einigkeit bei der Umweltpolitik

Auf ihrem zweiten gemeinsamen Kongress waren CDU und CSU weitgehend einer Meinung: Beim Umweltschutz setzen beide Parteien darauf, die Menschen zu überzeugen anstatt sie zu bevormunden. Im Klimawandel sehen die Unionsparteien einen wichtigen Grund für die weltweiten Flüchtlingskrisen.

In diesem Punkt herrscht Einigkeit zwischen CDU und CSU: In Umweltfragen und beim Thema Nachhaltigkeit wollen beide Parteien die Bürger nicht bevormunden. Stattdessen setzt die Union auf die Einsicht der Deutschen. „Wir versuchen, den Menschen in unserem sehr christlich fundierten Menschenbild (…) so weit zu überzeugen, dass das Positive und das Gemeinverantwortliche bei ihm die Oberhand bekommt“, sagte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) am Montag in Hamburg auf dem „Deutschlandkongress“ von CDU und CSU.

Diskussion mit hochkarätigen Experten

Im Zentrum des zweiten von insgesamt sechs geplanten Kongressen standen die Themen Ressourcenknappheit und Umwelt. Vertreter von CDU und CSU diskutierten unter anderem darüber, wie man beim Klimaschutz besser mit  internationalen Partnern zusammenarbeiten und effizienter mit den begrenzten Ressourcen umgehen könne. Zu den hochkarätigen Tagungsteilnehmern zählten Mojib Latif, Vorstandsmitglied beim Deutschen Klima-Konsortium, Peter M. Herzig, Direktor des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel, Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)  und Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Für die CSU nahmen neben Agrarminister Schmidt die Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber und Georg Nüßlein sowie die Landtagsabgeordneten Angelika Schorer und Tanja Schorer-Dremel an dem Kongress teil.

Julia Klöckner will nachhaltiges Wirtschaften

Im Gegensatz zu anderen Parteien wolle die Union die Menschen nicht bevormunden, betonte die stellvertretende CDU-Parteivorsitzende Julia Klöckner in ihrer Rede. „Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, die es den Menschen ermöglichen, nachhaltig zu wirtschaften.“ Entscheidend sei, dass Ökonomie, Ökologie und Soziales gleichermaßen beachtet werden. „Mit unserem Geldschein an der Kasse stimmen wir jeden Tag darüber ab, was auf Dauer produziert und angeboten wird“, betonte die CDU-Politikerin. Gleichwohl dürfe man den Verbrauchern nicht mit dem moralischen Zeigefinger drohen. Das Ordnungsprinzip für eine nachhaltige Entwicklung sehe die CDU in der ökologischen und sozialen Marktwirtschaft. „Wir bekennen uns zu Forschung und Innovation als Basis für die Bewältigung der globalen Herausforderungen.“

Mit unserem Geldschein an der Kasse stimmen wir jeden Tag darüber ab, was auf Dauer produziert und angeboten wird.

Julia Klöckner

Klöckner wies in ihrem Beitrag unter anderem auf die zerstörerische Kraft des Klimawandels und die Vermüllung der Ozeane hin. Werde dem nicht entgegengesteuert, müsse mit noch mehr Flüchtlingen gerechnet werden. Schon jetzt seien weltweit 65 Millionen Menschen auf der Flucht. „Für uns als CDU und CSU verbietet sich die schlichte Leugnung der Probleme und der Zusammenhänge“, sagte Klöckner.

Vier weitere Kongresse folgen

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hatten sich die Schwesterparteien am vergangenen Samstag in Würzburg mit dem Zusammenhalt der Gesellschaft befasst. Weitere Treffen sind am 1. Oktober in München (Innovation und Digitalisierung), am 15. Oktober in Frankfurt/Main (Europa und seine Rolle in der Welt), am 2. November in Bonn (Bevölkerungsentwicklung und Migration) sowie zum Abschluss am 7. November in Berlin zum Thema „Innere und äußere Sicherheit“ vorgesehen. Auf den Deutschlandkongressen diskutieren CDU und CSU die großen Leitlinien der Politik mit Blick auf die kommende Bundestagswahl.