Anschieben für den Landkreis: Martin Neumeyer ist neuer Landrat von Kelheim. (Bild: Büro Neumeyer)
Kommunalwahlen

Martin Neumeyer gewinnt Landratswahl

Große Erfolge für die CSU bei den Kommunalwahlen am Wochenende: In Kelheim ist Martin Neumeyer zum neuen Landrat gewählt worden - und das trotz sechs weiterer Kandidaten schon nach dem ersten Wahlgang. Auch in Schwaben und Mittelfranken feierten CSU-Kandidaten Wahlsiege.

Martin Neumeyer ist neuer Landrat des Landkreises Kelheim. Der 61-Jährige CSU-Politiker erhielt dem vorläufigen Endergebnis zufolge 51,3 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang – und ist damit bereits ins Amt gewählt. Der bisherige Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung setzte sich damit unter anderem gegen Fritz Mathes von den Freien Wählern durch, der 16,2 Prozent der Stimmen erhielt. Auf Rang drei landete der SPD-Kandidat Stephan Schweiger mit 10,1 Prozent.

„Habe nicht mit dem ersten Wahlgang gerechnet“

Neumeyer löst damit Hubert Faltermeier von den Freien Wählern ab, der 24 Jahre lang das Landratsamt geleitet hatte und aus Altersgründen nicht mehr angetreten war. Besonders erfreut zeigte sich der neue Landrat über den Umstand, dass ihm die Kelheimer schon im ersten Wahlgang das Vertrauen geschenkt hatten. „Dass es im ersten Wahlgang reicht, damit habe ich nicht gerechnet“, sagte der 61-Jährige am Wahlabend. Die Wahl zum Landrat sei für ihn „eine große Ehre“, das Wahlergebnis und die Entscheidung für ihn und gegen sieben weitere Kandidaten sei für ihn „Auftrag und Ansporn“ zugleich, so der CSU-Mann. Er selbst habe im ersten Wahlgang mit „vielleicht 45 Prozent“ gerechnet, ließ Neumeyer wissen.

Dass es im ersten Wahlgang reicht, damit habe ich nicht gerechnet.

Martin Neumeyer

Er freue sich jetzt darauf, seiner Heimat „vor Ort“ mit dem gleichen Engagement zu dienen, mit dem er die Region zuvor jahrelang im Bayerischen Landtag vertreten habe. Für Neumeyer war es bereits das dritten Mal, dass er für die CSU um das Landratsamt angetreten war – zuvor hatte er zwei Mal gegen Amtsinhaber Faltermeier verloren. Keinen Grund zur Freude bot am Wahlabend allerdings die Wahlbeteiligung: Sie lag bei lediglich 42,3 Prozent.

Weber: „Erfolg das Ergebnis jahrelanger guter Arbeit“

Bei der niederbayerischen CSU freute man sich mit Martin Neumeyer. Der Europaabgeordnete und langjährige niederbayerische Bezirkschef Manfred Weber war unter den ersten Gratulanten. Es sei ein beeindruckender Vertrauensbeweis für Martin Neumeyer, der gegen sechs Gegenkandidaten auf Anhieb die absolute Mehrheit erreicht habe, teilte Weber mit. „Martin Neumeyer hat diese Wahl nicht erst in den letzten Wochen gewonnen, sondern in den letzten Jahren durch seine kontinuierliche Arbeit als Landtagsabgeordneter für die Menschen im Landkreis Kelheim.“

Neumeyer womöglich weiterhin Integrationsbeauftragter?

Wie es mit Neumeyers bisheriger Position als Integrationsbeauftragter der Staatsregierung weitergeht, ist dagegen noch nicht geklärt. Offenbar gibt es Überlegungen, dass Neumeyer den Job auch als Landrat weiterhin übernehmen könnte. Im Interview mit der dpa sagte Neumeyer, er werde hierzu Gespräche mit Ministerpräsident Horst Seehofer führen. „Das Amt des Integrationsbeauftragten ist aber kein Vollzeitjob, sondern ein Ehrenamt“, betonte Neumeyer. „Als Beauftragter sollen die Voraussetzungen zur Integration geschaffen werden, die Umsetzung erfolgt ohnehin in den Kommunen.“ Ob er das Amt behalte, werde sich also in den kommenden Tagen zeigen.

Weitere Erfolge für die CSU in Schwaben und Mittelfranken

Auch bei den weiteren Wahlen auf kommunaler Ebene konnte die CSU Erfolge feiern. Im schwäbischen Gessertshausen stellen die Christsozialen mit Jürgen Mögele den neuen Bürgermeister. Mögele, der erst seit zwei Jahren Mitglied des Gemeinderats ist, löst damit die amtierende Bürgermeisterin Claudia Schuster (Freie Wähler) ab. 50,8 Prozent der Wähler entschieden sich für den zweifachen Familienvater.

Im mittelfränkischen Uehlfeld dagegen wurde Werner Stöcker, der für ein Bündnis aus CSU und Unabhängiger Wählergemeinschaft antrat, im Amt bestätigt. 53,5 Prozent der Wähler entschieden sich für den Amtsinhaber, der sich allerdings etwas enttäuscht über die geringe Wahlbeteiligung zeigte. „65 Prozent is a weng weng“, stellte der Franke fest. Er habe sich mindestens 70 Prozent erhofft.