Stalking soll als Verbrechen härter bestraft und die Opfer besser geschützt werden. (Foto: Mr Korn Flakes/fotolia)
Innere Sicherheit

Deutsche fühlen sich immer unsicherer

Alarmzeichen für die Politik: Die Deutschen fühlen sich nach den gewaltsamen Übergriffen durch Nordafrikaner und Araber weniger sicher – vor allem die Frauen beschleicht Angst vor steigender Kriminalität. Das hat das Allensbach-Institut ermittelt. 79 Prozent sind überzeugt, dass mit der Zahl der Flüchtlinge auch die Kriminalität zunehmen wird. 36 Prozent befürchten erhebliche Auswirkungen.

Seit den gewaltsamen sexuellen Übergriffen von Köln in der Silvesternacht – Täter waren Moslems aus Nordafrika und dem Nahen Osten – debattiert Deutschland offen die Kriminalität der Zuwanderer, auch der angeblichen Flüchtlinge. „Der öffentliche Diskurs nimmt damit verspätet Sorgen auf, die die Bevölkerung schon lange bewegen und die auch seit Jahren zunehmen – lange bevor die Flüchtlingszahlen steil anstiegen. Das gilt gerade für die innere Sicherheit, die nach dem Empfinden der Bürger immer weniger garantiert ist“, schreibt Renate Köcher, die Leiterin des Allensbach-Institutes, in der FAZ.

Erschreckende 51 Prozent der Deutschen machen sich Sorgen, sie könnten Opfer eines Verbrechens werden. Dieser Wert hat sich binnen fünf Jahren fast verdoppelt, damals lag er bei 26 Prozent. „Akut bedroht“ fühlen sich derzeit zwar „nur“ neun Prozent der Befragten, aber dieser Kreis hat sich binnen drei Jahren verdreifacht, so Köcher weiter. 41 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen fühlen sich „nicht sicher“. Fünf Prozent der Männer, aber zwölf Prozent der Frauen fühlen sich „akut bedroht“. Weitere Gruppen, die sich besonders bedroht fühlen, sind Senioren über 60 und Ostdeutsche.

56 Prozent der Frauen meiden bestimmte Stadtviertel

Die Allensbach-Chefin nennt noch weitere Anzeichen, dass die subjektive Bedrohungslage bei vielen Frauen stark zunimmt, etwa sogenannte No-Go-Areas. „Der Anteil derer, die in der Nähe ein Gebiet benennen können, in dem sie nachts nicht allein unterwegs sein möchten, hat in den vergangenen zehn Jahren von 33 auf 44 Prozent zugenommen. Auch hier zeigt sich: 30 Prozent der Männer, aber 56 Prozent der Frauen äußern diese Ängste. Das Bedrohungsgefühl hat bei Frauen stärker zugenommen als bei Männern“, so Köcher.

Der Anteil der Männer, die sich nicht in bestimmte Stadtviertel trauen, stieg von 23 auf 30 Prozent, der der Frauen sogar von 42 auf 56 Prozent. Das heißt: Mehr als jede zweite deutsche Frau und fast jeder dritte Mann meidet bestimmte Gebiete, weil sie dort subjektiv kriminelle Gefahr erwarten. Umgekehrt ging der Anteil der Frauen, die sich komplett sicher fühlen, von 60 auf 37 Prozent zurück, bei den Männern von 71 auf 54 Prozent.

FAZ/wog